Auch im Jahr 2026 werden wir mit sinnreichen Neuerungen früherer Regierungen beschenkt; die Lehramtsstudien werden um ein Jahr verkürzt. Die dafür notwendigen curricularen Änderungen geben Anlass, generell so einiges zu entrümpeln. In Wien hat man nunmehr beschlossen, dass zukünftige Lehrkräfte für Geografie mit der Geografie im Studium nicht mehr belästigt werden mögen.
Also naja, fast. Sinnreiche Menschen haben mich belehrt, dass das so nicht stimme, man wolle nur die Physische Geografie rauswerfen, also das mit den Bergen und Böden, Wassern und Winden, Pflanzen und Tieren, also nur die irrelevanten Aspekte. Die Natur wird zum reinen Problemkind, es bleiben laut Entwurf des Curriculums ›Raumnutzungskonflikte‹, auch ›Naturgefahren und Klimakrise‹. Es wird ein Land ohne Berge, Strome, Äcker.
Aber es hilft nichts, man darf sich dem Fortschritt von Wissenschaft und Pädagogik keineswegs verschließen, und so möchte ich diese Kolumne nur respektvoll nutzen, einige Reminiszenzen an die heimische Schulgeografie in knuffiger Form darzubringen. Sie sehen in der Grafik die Mur-Mürz-Furche und das Gailtal. In Orange habe ich für Ihr Pläsier die Flyschzone markiert. Der Wilde Kaiser ist in sinnfälliger Weise gelb, und auf besonderen Wunsch eines meiner lieben Kollegen wird auch die Schlögener Schlinge rot markiert, alldieweil sie von hoher alliterativer Eleganz ist. •