Gebrauchsanweisung für die Viennale
Zwar stand bis Redaktionsschluss noch kein finales Programm fest, trotzdem ist es immer eine gute Idee, möglichst viele Filme auf der Viennale anzuschauen. Zahlreiche Beschreibungen internationaler Dokumentar- und Spielfilme durchzuwühlen, einen detaillierten Schauplan zu erstellen und am ersten Vorverkaufstag zu hoffen, dass es ausreichend Tickets gibt, sind schon erfreuliche Vorarbeiten.
Ein Glück ist außerdem, dass die Viennale zeitlich ans Jahresende fällt, also stets mit einem Best-of der großen internationalen Festivals aufwarten kann. Etwaige Gerüchte von wegen ›immer alles ausverkauft‹ stimmen nur begrenzt. Lassen Sie einfach die Kassenschlager aus, die starten ohnehin fast alle demnächst im Kino (achten Sie beim Planerstellen darauf, ob in der Filmbeschreibung online ein Verleih vermerkt ist).
Am wichtigsten ist aber, dass Sie sich etwas trauen. Tauchen Sie ein in unbekannte Welten, fremde Länder, neue Sprachen, originelle Themen. Vermeiden Sie das Trigger-Stichwort ›Heimatdorf‹ sowie den Themenkomplex ›Selbstfindung am Land‹, ›autofiktional‹, ›poetisch‹, ›essayhaft‹, ›Zuschreibungen‹ und ›Fragmente‹.
Die bedeuten meistens Langeweile und Betulichkeit. Und wenn Sie wirklich ein paar Namen als Orientierungshilfe brauchen: ›Affeksjonsverdi‹ von Joachim Trier, ›Alpha‹ von Julia Ducournau, ›Dracula‹
und ›Kontinental ’25‹ von Radu Jude, ›O Agente Secreto‹ von Kleber Mendonça Filho. Bei denen kann nicht viel schiefgehen, versprochen.
VIENNALE
Vienna International Film Festival
16.–28. Oktober 2025, viennale.at