So Bot will
Im Superwahljahr könnte Desinformation auch in Österreich zu einem ernsten Problem werden. Wer bedient sich ihrer Macht, wer hält dagegen – und welche Rolle spielt die KI?
Als Donald Trumps Presseteam im Jänner 2017 behauptete, das Publikum bei der Inauguration vor dem Kapitol sei ›das größte gewesen, das die USA bei einer Angelobung je erlebt‹ habe, brauchte es keine aufwendige forensische Untersuchung, um die Aussagen als blanken Unsinn zu entlarven. ›Alternative facts‹ nannte Trumps Beraterin Kellyanne Conway daraufhin die Fantasiezahl, die von Experten auf der ganzen Welt als lächerlich bezeichnet wurde, und schloss damit nahtlos an die Desinformationskampagne in den Sozialen Medien an, die Trump nachweislich zum Wahlsieg verholfen hatte.
Seither hat sich viel verändert. Denn destabilisierende Kräfte sind nicht mehr auf die Man- und Womanpower von ein paar hundert oder tausend Trollen angewiesen, die Facebook, Tiktok und Co. mit Fake News fluten. Künstliche Intelligenz (KI) erledigt mittlerweile die Drecksarbeit: Heute schafft es ein einziges Botnetzwerk, breit angelegte Desinformationskampagnen im Internet (vor allem in Sozialen Medien) zu verbreiten. Das Weltwirtschaftsforum bezeichnet Desinformation durch KI als eines der größten Risiken – im Superwahljahr und für die Demokratie weltweit.
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