Anzeige aus Indonesien
Die Klimakrise bedroht das Leben auf Pari. Bis 2050 könnte ein Großteil der Insel versunken sein. Vier Bewohner verklagen nun einen großen CO2-Verursacher, den Schweizer Zementkonzern Holcim.
Es ist abends im Dezember 2021, Arif Pujiyanto sitzt in seinem Haus am Bintang Beach auf der indonesischen Insel Pari, einem beliebten Urlaubsort etwa 40 Kilometer nördlich der Hauptstadt Jakarta. Er versucht, sich nach seinem Arbeitstag zu entspannen, als er einen Nachbarn schreien hört. ›Das Meerwasser kommt! Das Meerwasser kommt!‹
Pujiyanto schnappt sich seine Sandalen und rennt aus dem Haus, da steht die Straße bereits knöcheltief unter Wasser. Die Flut überschwemmt die ganze Nachbarschaft. Innerhalb weniger Stunden reicht das Meerwasser bis zu seinen Knien, überflutet seine Küche, dann einen Großteil der Insel. Erst am frühen Morgen ebbt das Hochwasser wieder ab.
›In meiner Jugend war es ein schöner Moment, wenn nach der Ebbe das Wasser stieg, von allen freudig erwartet‹, sagt Pujiyanto. Heute arbeitet er als Schweißer, aber früher verbrachte er seine Tage damit, aufs Meer zu fahren und Zackenbarsche, Tintenfische und Garnelen zu fangen. ›Eigentlich ist es der perfekte Moment zum Fischen. Aber jetzt ist die Flut gegen uns.‹
Wörter: 1748
Lesezeit: ~ 10 Minuten
Breitengrade-Newsletter abonnieren und Artikel komplett lesen
Sie können die gesamte Ausgabe, in der dieser Artikel erschien, als ePaper kaufen:
Bei Austria-Kiosk kaufen