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›Esst weniger Schokolade‹

Josef Zotter über zerrissene Jeans, tote Fische und › Opas for Future ‹.

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Fotografie:
Zotter Schokolade
DATUM Ausgabe Oktober 2021

› Das Wirtschaftsjahr in der Krise war für unser Unternehmen das erfolgreichste aller Zeiten. ‹

›Wir müssen wegkommen von der superschnellen Start-Up-Kultur. Unternehmen sollen langsam wachsen, wie ein Baum, um feste Wurzeln zu bekommen. ‹

›Durch meine Pleite bin ich nicht gescheiter geworden. Ich habe genau so weitergemacht wie vorher. ‹

›Man braucht im Leben Glück, es hilft nichts. Nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort lasse ich mir aber auch nicht einreden. ‹

›Jeder Vater glaubt, ein guter Vater zu sein. ‹

›Als Unternehmer hat man eine spezielle Persönlichkeit. Manchmal glaubt man, man hat einen Schuss, weil vieles so irrational ist. ‹

›Worum geht es denn ? Sicher nicht nur ums Geld, um diese Scheißkohle ? ‹

› Meine Frau nimmt viel persönlich und trägt es mit sich. Ich hingegen kann mich schnell aufregen, dann ist es aber weg. ‹

› Mein Handy verwende ich nur im Urlaub. ‹

›Wenn es Trends gibt und alle in eine Richtung laufen, drehe ich mich immer um und gehe in die andere. Dort ist alles frei. ‹

› Esst weniger Schokolade! ‹

›» Fridays for Future « würde ich mich anschließen. Vielleicht als » Opas for Future «.‹

› Meine Generation muss sich bei den Jungen entschuldigen. Wir haben es nicht besser gewusst. ‹

› Die Umweltsünde, auf die ich nicht verzichten will, ist Fliegen. Ab und zu. ‹

›Das aktuelle Wirtschaftssystem beruht auf Zerstörung. ‹

› Beurteilung ist wichtig, aber nicht über Noten. ‹

› Zerrissene Jeans finde ich unerträglich. Warum kauft man sich so etwas ? Ich glaube, die jungen Leute haben Sehnsucht danach, etwas zu reparieren. Sie tun es aber nicht. ‹

› Unsere gesetzlichen Kollektivlöhne entsprechen eher einer Vier-Tage-Woche. ‹

› Fische sind die einzigen Tiere, die ich selbst töten kann … gut, Motten auch.  ‹

› Auf die Palme bringt mich nur ein wildes Tier. Und schlechte Online-Rezensionen ohne Begründung.‹

› Nach dem Aufstehen gehe ich als erstes in unseren Fischteichen schwimmen – manchmal zu den Karpfen, manchmal zu den Forellen. ‹

› Nach meiner Pleite habe ich keine Kredite mehr bekommen. Dadurch habe ich wirtschaften gelernt. ‹

› Unsere Tochter ist in die Waldorfschule gegangen, weil wir ihr eine Kindheit schenken wollten. ‹

› Schokolade zu machen, war keine einfache Entscheidung, vor dem Risiko habe ich Angst gehabt. Es ging nur mit meiner Frau. ‹

 

Zur Person
Josef Zotter (Jahrgang 1961) ist Schokoladenunternehmer, Bio-Landwirt und Social Entrepreneur. Der gelernte Koch, Kellner und Konditormeister war Küchenchef in internationalen Luxushotels. Als Konditor in der Steiermark musste er 1996 eine Insolvenz verkraften. Danach kreierte er handgeschöpfte Schokoladen, mit denen er ein millionenschweres Unternehmen aufbaute. Der Vater dreier Kinder zählt heute zu den besten Chocolatiers der Welt und setzt sich für nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften ein.

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