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Am anderen Ende der Leitung

Ab 2030 soll grüner Wasserstoff aus dem Maghreb nach Österreich fließen. Während sich Unternehmen optimistisch zeigen, formiert sich in Tunesien Widerstand.

DATUM Ausgabe Dezember 2024/Jänner 2025

Der Einsatz von Wasserstoff ist die Frage der Zukunft‹, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer im April 2023 auf einem Wasserstoff-Gipfel im Bundeskanzleramt. Seine scheidende türkis-grüne Regierung hat sich das Ziel gesetzt, Österreich bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu machen. Erreichen kann das Land dies aller Voraussicht nach nur mit Energie-Importen. Grüner Wasserstoff gilt dabei als zukunftsversprechender Baustein. Als grün gilt Wasserstoff, der durch die Elektrolyse von Wasser ausschließlich mit erneuerbarer Energie hergestellt wird. Die Produktion von grünem Wasserstoff in großen Mengen ist in Österreich kaum möglich, da der Energieaufwand dafür sehr hoch ist. 

Österreich will deshalb beim Thema Wasserstoff auf ›strategische Zusammenarbeit‹ mit verschiedenen südlichen Ländern setzen. Das grüne Klimaschutzministerium nennt dabei als konkrete Kooperationspartner Tunesien, Algerien, den Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten. All diese Länder haben deutlich mehr Sonnenstunden als Österreich und hunderte Kilometer Küste mit zum Teil sehr windreichen Regionen. Theoretisch kann dort, und zum Teil wird es das bereits, viel erneuerbare Energie in Form von Solar- und Windkraft erzeugt werden. Langfristig soll diese auch preislich attraktiver sein. 

Ein Zusammenschluss aus acht österreichischen Energieunternehmen stellte am 2. Juli 2024 in Wien die ­›Hydrogen Import Alliance Austria‹ (HIAA) vor. Teil davon sind der Verbund, die OMV, die Voestalpine und die Wiener Stadtwerke. Auf dem Event wurden verschiedene Importrouten präsentiert, unter anderem über Spanien und auch die Ukraine, auf denen Wasserstoff in Zukunft nach Österreich kommen soll. Der Geschäftsführer von Gas Connect Austria, Stefan Wagenhofer, hob auf der Konferenz eine Importroute hervor: ›Die beste [Route] ist sicherlich die aus dem Süden kommende, das heißt Erzeugung von Wasserstoff in Nordafrika, zum Beispiel in Tunesien.‹

Diese Route aus dem Süden wird als sogenannter SoutH2-Corridor bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine bestehende Gaspipeline, die umfunktioniert werden und in Zukunft Wasserstoff transportieren soll. Der Beginn dieser Pipeline liegt in Algerien, sie verläuft dann über Tunesien – wo noch ein neuer Zubringer in den Süden in Richtung der Stadt Gabès gebaut werden müsste – weiter unter dem Mittelmeer über Italien nach Österreich und Deutschland. 

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