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Datum Talente

Ausgeliefert

Das Problem Annäherungsterror ist wie viele andere während der Pandemie gewachsen. 80 Prozent der Stalking-Opfer sind Frauen, das macht es für männliche Betroffene noch schwerer.

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Illustration:
Alina Mosbacher
DATUM Ausgabe April 2022

Schrill hallt die Klingel durch die Wohnung. Die Gegensprechanlage verrät: Es ist der Postbote. Zögern, dann ein Summen. Banges Warten, bis er die Stiegen heraufkommt. Bevor die Tür geöffnet wird, noch ein Sicherheitsblick durch den Spion. Heute sind es zwei Pakete, zum Geburtstag. Eigentlich ein Grund, sich zu freuen. Aber da ist noch ein anderes Gefühl. Peinlich genaues Untersuchen der Absender – einmal Amazon, einmal eine toskanische Firma, deren Kontaktdaten sich im Internet finden. ›Ich weiß, eigentlich dürfen Sie mir das nicht sagen, aber: Wer hat mir dieses Paket geschickt?‹

Pakete empfangen – für die meisten eine unspektakuläre Alltagssituation. Nicht aber für Stalkingopfer, die über Monate oder Jahre Annäherungsterror auf jedem erdenklichen Weg ertragen müssen. Das Problem Stalking ist während der Pandemie gewachsen. Immer mehr Menschen werden beharrlich verfolgt. Steigt während einer Ausnahmesituation der psychische Druck auf potentielle Täter, dann verstärken sich auch missbräuchliche Verhaltensmuster. Meist sind es Frauen, die von ihren männlichen Ex-Partnern gestalkt werden. Rund 80 Prozent der Opfer sind weiblich, 90 Prozent der Täter männlich – so die Zahlen des Gewaltschutzzentrums Wien von 2019. Ähnliche Proportionen zeigen sich in den Jahren zuvor und in anderen Ländern. Medien, Behörden und Wissenschaft behandeln das Phänomen deshalb ausschließlich als Frauenproblem. Aber diese Geschichte handelt von jenen, an die wir nicht denken, wenn es um Stalkingopfer geht: von Männern. Sie machen laut Statistik knapp ein Fünftel der Betroffenen aus.

Einer dieser Männer ist Lars. Nach langem Telefonieren wird er heraus­finden, dass ein Paket von seiner Schwester kam. Das andere aber, das ohne ­Absender, hat tatsächlich seine Stalkerin geschickt. DATUM trifft Lars in einem Wiener Kaffeehaus. Kulturschaffende kämen gern her, erzählt er. Trotzdem ist der Ort dezent: dunkles Holz, gedimmtes Licht. Man ist hier unter Leuten, aber doch für sich. Eine markante Brille rahmt Larsʼ aufmerksamen Blick. Jede Gelegenheit nutzt er für einen geistreichen Witz, sein Humor ist zugewandt, und doch wirkt er wie ein Schutzschild, das jemand aufbaut, der die anderen lieber auf Abstand hält. Lars heißt eigentlich anders. Aber bei Stalking reicht jede online zugängliche Belanglosigkeit über das Opfer aus, um Anlass erneuter Belästigung zu sein. Die zunehmende Verlagerung des Lebens ins Digitale hat Stalking einen ungeahnten Möglichkeitshorizont eröffnet. Genau diese Transparenz versucht Lars penibel zu vermeiden.

Obwohl es für seinen Beruf relevant wäre, steht er nicht auf der Firmenwebsite. Visitenkarten gibt er ungern heraus. Macht jemand ein Foto von ihm, bleibt er nicht ohne Unbehagen zurück – es könnte veröffentlicht werden und in ihre Hände fallen. Sie soll hier Sofia heißen. 2014 lernen sich die beiden in einem österreichischen Theater kennen. Er arbeitet dort als Statist, sie als Tänzerin. Ein Jahr sind die beiden ein Paar, doch diese Beziehung wird ihn lange verfolgen. Mit der Trennung beginnt ein Albtraum, den Lars erst spät als solchen erkennen wird.

Sofia wird ihn wieder und wieder drängen, sich mit ihr zu treffen, zu ihr zurückzukehren. Trotz seiner Abwehr wird sie es schaffen, ihm nahezukommen. Sie wird immer aufdringlicher werden, er immer zurückgezogener. In den Hochphasen wird Sofia ihn täglich mit 250 Nachrichten und Anrufen bombardieren. Jedes Medium wird ihr als Waffe für obsessive Annäherungsversuche dienen: Anrufe, sms, Mails, Briefe, Postsendungen, Instagram und Facebook. Sie wird seine Freunde, Familie, deren Arbeitgeber sowie längst aus seinem Leben Getretene kontaktieren und Lügen über ihn verbreiten, Bilder ins Netz stellen, ihm auflauern. Er wird Accounts und Telefonnummern wechseln oder löschen, verzweifelt versuchen, ihr zu entkommen. Insgesamt wird sie ihn vier Jahre lang beharrlich verfolgen, bis er eine einstweilige Verfügung gegen sie erwirkt.

Den Albtraum, in den Lars geraten ist, ahndet das österreichische Strafgesetzbuch seit 2006 als ›beharrliche Verfolgung‹ gemäß §107a. Darunter fallen wiederholte Verfolgungshandlungen gegen eine Person, die ihre ›Lebensführung unzumutbar beeinträchtigen‹. Das reicht von unerwünschten Kontaktaufnahmen und dem Aufsuchen des Opfers über Warenbestellungen, Datenveröffentlichungen und Gerüchten bis hin zu körperlicher oder sexueller Gewalt. Tätern drohen bis zu drei Jahre Freiheitsentzug. Als Vorstufe der Anzeige kann eine einstweilige Verfügung dienen, die Kontaktaufnahme verbietet.

Als die beiden sich kennenlernen, erzählt Sofia Lars immer wieder, dass ehemalige Partner sie schlecht behandelt hätten. Ihre Eifersucht während der Beziehung wertet er daher als Folge schmerzhafter Erfahrungen. Eines Nachmittags schläft Lars wegen seiner Migräne erschöpft ein, obwohl er versprochen hatte, Sofia von der Probe ­abzuholen. Als er aufwacht, hat er dutzende verpasste Anrufe und Nachrichten auf seinem Handy. Sofia schreibt: ›Ich weiß, dass du bei einer anderen bist.‹ Als Lars einmal in einer Bar eine Bekannte trifft, tritt sie energisch dazwischen: ›Ich bin Sofia, wer zum Teufel bist du?‹ Sie schottet ihn von seinem Umfeld ab. Als er es nicht mehr aushält, trennt er sich. Aber er wirft es ihr nicht vor und wertet auch die folgenden, nicht enden wollenden Kontaktversuche als Sofias Unfähigkeit, das Ende der Beziehung zu verkraften. Weil er Mitleid hat, lässt er sich auf unzählige Treffen ein, um die Trennung zu rechtfertigen. Sie will es nicht akzeptieren: Schließlich seien sie füreinander bestimmt.

Lange stellt Sofia sich als Opfer dar und setzt Lars damit unter Druck. ›Ich habe sie mit Samthandschuhen angefasst‹, erkennt er im Nachhinein. Zu oft ließ er sich auf die bereits ausweglose Situation ein. ›Einmal noch reden, einmal noch treffen. Wie eine Prüfungssituation. Du stellst dich dem noch einmal, und dann hört es auf‹, redet er sich ein. ›Aber das ist nie eingetreten, es ist immer mehr geworden.‹ Die anfänglichen Liebesschwüre schlagen alsbald um in Wut. Sofia wirft ihm vor, seinetwegen Essstörungen entwickelt zu haben, schickt ihm das gefälschte Ultraschallbild eines Babys, das sie seinetwegen abgetrieben habe. Zu ihrer Sponsion droht sie, sich umzubringen und inszeniert es letztlich auch. ›Hör auf, mir Schmerzen zuzufügen, ich kann nicht mehr!‹, schreibt sie in einer Mail.

In seinem Standardwerk ›Stalking‹ teilt der Kriminalpsychologe Jens Hoffmann eine irritierende Erkenntnis: Täter begreifen sich selbst als die wahren Opfer. Er betont, dass dem Stalking keine eindeutige psychische Störung zu Grunde liege, obwohl häufig Persönlichkeitsstörungen wie Borderline oder Narzissmus bestünden. Zentraler nämlich seien frühkindliche Verlusterfahrungen oder Gewalt, die im weiteren Leben gesunde Bindungen verhindern würden. Sofia hat, soweit Lars weiß, nie psychologische Hilfe in Anspruch genommen. Denn für sie ist Lars schuld. Stalker sind emotional auf ihr Opfer fixiert und leiden selbst darunter. Ihnen fehlt die Fähigkeit zur realistischen Einschätzung der Situation.

Zu Weihnachten 2017 spitzt sich die Geschichte weiter zu. Sofia schickt Lars den Ring ihrer Großmutter. Da weiß er bereits: Der Ring ist ein Symbol, dessen Besitz ihn nur tiefer in die ungewollte Verbundenheit ziehen würde. Also schickt er ihn zurück. Aber Sofia lässt nicht locker und retourniert ihn. An die zehnmal, für fast zwei Jahre, geht der Ring hin und her. Lars versucht alles: er bringt ihr den Ring sogar persönlich vorbei. Vergebens. Der Ring ist eine Parabel auf das Stalking: Jegliche Abwehr ist umsonst. Doch damit nicht genug. Bei ihrer letzten Rücksendung prangt auf dem Kuvert die Aufforderung ›Wirf ihn weg!‹. Lars will das lange nicht tun. Denn er hegt noch Hoffnung: Sofia wird zur Vernunft kommen, den Ring holen, und er steht dann in keiner Schuld mehr.

Doch eines Tages bricht die Wut, die Lars sonst in sich hineinfrisst, für einen Moment heraus. Vor der Tür wirft er den Ring in den nächstbesten Mistkübel. Wahrscheinlich ahnt er bereits, dass es damit noch komplizierter wird. Von da an wird Sofia unzählige Instagram-Kampagnen starten, die ihn verleumden, als Dieb darstellen und den Ring zurückfordern. Sein ganzes Umfeld wird informiert, ein Fake-Anwalt kontaktiert ihn. Hatte Lars bis dahin versucht, das Stalking vor anderen zu verstecken: Jetzt ist es nicht mehr möglich.

Wie kann es sein, dass Sofia die Verfolgung so lange folgenlos fortsetzen konnte? Eine Antwort lautet: Die Ahndung von Stalkingfällen ist nach wie vor mit Hürden versehen. Ein Verfahren ist aufwendig, für Gerichte nicht prioritär – denn meist besteht keine Gefahr in Verzug. Das Opfer muss den Terror minutiös nachweisen und sich schamvollen Befragungen ausliefern. Eine andere, schwierigere Antwort lautet: Stalking, zumindest in Ex-Partnerschaften, ist eine undurchsichtige, verworrene Form von Gewalt. Ein Naheverhältnis wird manipulativ aufrechterhalten. Die Belästigung beginnt unmerklich und überschreitet schleichend immer mehr Grenzen. ›Es ist ganz langsam gekommen. Immer ein bisschen mehr. Du nimmst das auf als deine neue Realität, und du versuchst, mit ihr und in ihr zu leben‹, sagt Lars.

Das Opfer wird mit in die Tat verstrickt, fühlt sich selbst schuldig. Deshalb ist das Umfeld zentral. Familie und Freunde können zeigen, was von innen nicht sichtbar scheint: dass die Betroffenen Opfer von Gewalt sind. Doch genau darin liegt die Schwierigkeit von Larsʼ Fall, die ihn von den meisten unterscheidet: Lars ist ein Mann. Und Männer werden selten als Opfer gesehen. Mannsein und Opfersein – das bringen wir in unseren Köpfen nicht zusammen.

In ›Das andere Geschlecht‹ beschrieb die französische Feministin Simone de Beauvoir die seit Jahrhunderten tradierten Bilder: Mannsein, das heißt aktiv und stark sein, sich erobernd die Welt aneignen. Auch auf Kosten der Frau, auf die Anspruch erhoben wird. Denn sie ist passiv, abhängig und schutzbedürftig. Eine Erzählung, doch eine folgenschwere. Sie durchzieht unsere Gesellschaft, unser Denken und Fühlen. Die klassische Stalking-Konstellation des männlichen Täters und des weiblichen Opfers ergibt sich selbstverständlich: Ein Ex-Partner akzeptiert die Trennung nicht, er sieht sich im Recht – auf sie. Diese Vorstellungen prägen gleichermaßen den umgekehrten Fall. Die Gesellschaft hat ein klares Bild, wer Opfer ist, wer Täter. Alles, was nicht ins Bild passt, verschwindet ins Unsichtbare. Nicht nur für die Gesellschaft, sondern auch für die Betroffenen selbst.

Oft hat Lars die Erfahrung gemacht, dass andere seine Lage nicht ernstnehmen. Manch einer redet mit scherzhaftem Unterton von ›seiner Verrückten‹. Was mitschwingt: Du bist ein Mann, du kannst dich doch wehren. Doch in Wahrheit fühlt Lars sich wehrlos. Die Angst wird zum ständigen Begleiter. Wer verfolgt wird, der verliert das selbstverständliche Vertrauen in die Welt. Am liebsten hat er alles unter Kontrolle, jeder Gegenstand muss in der Wohnung dort stehen, wo er stehen soll. Nur für kurze Augenblicke kann er der Angst entkommen. Zum Beispiel mit Alkohol. Dann kann er unter Menschen gehen. Immer häufiger greift Lars zu diesem trügerischen Ausweg – der sich als Falle entpuppt. Am nächsten Tag warten Leere und depressive Gedanken nur umso machtvoller auf ihn. Essen fällt ihm zunehmend schwer: Könnte er sich doch nur auflösen. Manchmal denkt er gar daran, sich das Leben zu nehmen.

Larsʼ Umfeld ahnt nicht, wie groß die Belastung ist und kann nicht helfen. Denn: Seine Gefühle behält er für sich. Als Lars nach fast drei Jahren permanenter Verfolgung zum Gewaltschutzzentrum geht, wird er mit müden Ratschlägen abgewimmelt. Ob sie ihn nicht ernstgenommen hätten? Vielleicht, aber: ›Ich habe es runtergespielt, sodass die anderen es unterschätzt haben.‹ Ein Teufelskreis. Genau da liegt das spezifische Problem männlicher Stalkingopfer, wahrscheinlich männlicher Gewaltopfer im Allgemeinem. Sie sehen sich selbst seltener als Opfer und werden auch von außen seltener als solche erkannt. Die Rechtwissenschaftlerin Ines Müller hat sich in ihrer Disssertation ›Männer als Opfer von Stalking‹ dem unterbelichteten Thema gewidmet: Sie vermutet, dass die Dunkelziffer männlicher Stalking-Opfer hoch ist.

Die befreiende Einsicht, Opfer zu sein, erfolgt bei Lars in Etappen. Der erste Schritt besteht darin, sich aus der Erklärungsnot zu kämpfen, zu realisieren, dass es keinen Trennungskonflikt zu klären gibt. Die Legitimität von Sofias Verhalten zu hinterfragen, stellt auch ihre Opferrolle in Frage. Den zweiten Schritt schafft er mit dem Blockieren. Nach einem Jahr, in dem er es wahlweise mit Ignorieren und Reagieren probiert, kann er sich dazu durchringen. Jemanden zu blockieren bedeutet, die eigenen Grenzen zu definieren und sich damit einzugestehen, dass diese überschritten wurden. Es folgt ein Spiel aus Blockade und neuen Wegen, die Sofia sucht, um seine Schutzzone zu durchbrechen. Drei weitere Jahre, insgesamt vier Jahre Stalking dauert es, bis Lars den nächsten Schritt auf seinem Weg geht: noch einmal zum Gewaltschutzzentrum. Diesmal erzählt er alles. Für eine einstweilige Verfügung muss er alle Spuren des Stalkings dokumentieren. Abends sitzt er an seinem Schreibtisch, druckt alles aus. Das ist das erste Mal, dass er das Ausmaß der Gewalt realisiert. Als er die Akten beim Gericht abgibt, kann er endlich wieder atmen. ›Ich bin fasziniert, dass Sie angesichts dieser beharrlichen Verfolgung noch so fest im Leben stehen: Beziehungen führen und eine Arbeit haben‹, sagt ihm die Sachbearbeiterin des Gewaltschutzzentrums, als er sie anruft. In diesem Moment bricht etwas in ihm auf.

Er beendet das Gespräch, doch die Tränen werden an diesem Abend noch lange nicht trocknen. Bei den Opfern hinterlässt Stalking tiefe psychische Spuren. Einen letzten, wichtigen Schritt schafft Lars 2020 mit einer Therapie. Die Therapeutin ist auf posttraumatische Belastungsstörungen spezialisiert. Erstmals wird er hier die Opferrolle wirklich annehmen können. Rauskämpfen, das bedeutet vor allem auch: hinsehen.

Mit der einstweiligen Verfügung wird es leiser, sodass Lars zur Ruhe kommen kann. Vereinzelt wird Sofia ihm noch schreiben. Eigentlich darf sie das nicht. Aber zur Wahrheit von Stalking gehört auch: Die Behörden bieten nicht viel Schutz. Oder: Um Schutz zu bekommen, muss ein Opfer Durchhaltevermögen besitzen. Einen Verstoß gegen die einstweilige Verfügung zu ahnden, ist kompliziert. Just an dem Tag, als die Verfügung ausläuft, geht Lars zu einer Ausstellung. Danach wird Sofia ein Foto von ihm auf der Ausstellung schicken. Ich bin immer noch da, sagt sie damit. Doch es ist nicht mehr wie zuvor. Dritte werden gar nicht mehr behelligt, Sofia schickt Lars nur noch selten Nachrichtenanfragen auf Instagram. Wieso es letztlich weniger wird, weiß er nicht. Ob er ein Verfahren noch in Betracht ziehen würde? ›Ich habe so viel Zeit meines Lebens geopfert. Ich möchte einfach nur meine Ruhe.‹ Die wenigsten Opfer nehmen den aufreibenden Weg bis vor Gericht auf sich.

Heute versucht Lars nicht mehr, seine Geschichte zu verstecken. ›Ich mute es anderen zu, das zu hören‹, sagt er. Keiner hat das Recht, sich vor dem Leid der anderen abzuschirmen. Genau darin sieht der Philosoph Emmanuel Levinas den Kern des Menschlichen: ›Niemand kann in sich selbst bleiben: die Menschlichkeit‹, schreibt er in ›Humanismus des anderen Menschen‹, ›ist Verantwortung für den Anderen‹. Wir sind der Verwundbarkeit unserer Mitmenschen verpflichtet. Doch davor müssen wir sie erst einmal erkennen. Wir müssen lernen, Verletzlichkeit auch dort zu sehen, wo wir sie nicht bereits vermuten. •