Sie tauft Kinder, hält Messen und traut Paare. Christine Mayr-Lumetzberger arbeitet als römisch-katholische Bischöfin – gegen den Willen der Kirche.
Es ist der 29. Juni 2002. Sieben Frauen haben sich auf einem Donauschiff bei Passau versammelt. In wenigen Minuten werden sie zu Priesterinnen geweiht. Christine Mayr-Lumetzberger ist eine von ihnen. Sie trägt eine knöchellange weiße Tunika mit violetter Stola. Bischof Rómulo Antonio Braschi, ein Mann mit tiefen Falten und gebräunter Haut, eröffnet die Zeremonie. Die Frauen wissen, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt. Als ›Danube Seven‹ wird die erste römisch-katholische Priesterinnen-Weihe in Österreich in die Geschichte eingehen. Nur wenige Monate später sind alle Beteiligten von der Kirche exkommuniziert.
Es war die richtige Entscheidung, wird Mayr-Lumetzberger 17 Jahre später erzählen. Die Frau mit dem runden Gesicht und den kurzen Haaren erinnert sich gerne an jenen Tag, der sie zur Vorreiterin einer weltweiten Reformbewegung machte.
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