Online-Dating lässt unsere Herzen algorithmisch höher schlagen. Wie ein Milliardenmarkt unser Liebesleben umkrempelt.
Ein lauer Juniabend. In der Luft liegt der Duft blühender Linden. Es ist spät, aber noch immer warm in der Wiener Innenstadt. Eine Frau im Sommerkleid sitzt in einer Straßenbahn, Linie D. Was für eine herrliche Nacht, denkt sie. Sie nimmt ihr Handy heraus, um nachzuschauen, ob der Babysitter sich gemeldet hat. Doch auf dem Bildschirm ihres Telefons findet sie eine Nachricht von jemand anderem. ›Wo bist du?‹ liest sie. Sie schmunzelt. ›Im D-Wagen, gerade bei der vorletzten Station‹, antwortet sie. ›Steig aus, und ich bin da‹, kommt zurück. Die Nachricht kommt von einem Mann, den sie vor einigen Tagen kennengelernt hat. Sie weiß noch nicht, dass sie mit ihm zusammenziehen und ihn heiraten wird. Sie zögert, entscheidet sich aber, es zu versuchen. Was soll schon sein, denkt sie, es sind immer noch genug Menschen auf der Straße, und ich kann auch die nächste Straßenbahn nehmen. Der Zug hält. Sie steigt aus. Und er ist wirklich da.
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