Epizentren der Annäherung
Impf- und Teststraßen sind während der Pandemie für junge Menschen zu Oasen des Kennenlernens geworden. Aber neben unbeschwertem Flirten und glücklichen Pärchen gibt es dort auch Belästigungen und Bedrohungen.
Üerall weisen laminierte Zettel auf Verhaltensregeln hin. In Grün, was man darf. In Rot, was man nicht darf :
Wir führen mit Testpersonen
KEINE persönlichen Gespräche
Wir stellen Testpersonen
KEINE persönlichen Fragen
Wir machen Testpersonen
KEINE Komplimente
Wir tauschen mit Testpersonen
KEINE Kontaktdaten aus
Andreas* kennt den Kodex und doch hat er gegen ihn verstoßen, als er jemandem seine Nummer angeboten hat. Seit Februar arbeitet er an der Teststraße Schönbrunn, um neben dem Studium etwas Geld zu verdienen. › Andere Singles swipen sich durch Tinder und Bumble, um jemanden kennenzulernen ‹, scherzt der 20-Jährige. › Bei mir hat es an der Teststraße geklappt. ‹
Nadja* rührte gerade mit dem Stäbchen im Plastikröhrchen, als Andreas sie zu sich winkte. Ihre Großmutter hatte Geburtstag, also wollte sie sich testen lassen, bevor sie sie besucht. In den wenigen Minuten, in denen Andreas ihre Probe auf die Testkassette tropfte, kamen die beiden ins Gespräch. Small Talk. Sie fragte ihn, ob er studiert, er bejahte und fragte sie das Gleiche. Dann ging Nadja weiter zum Wartebereich, wo sie ihr Resultat abwartete.
Es war das Ende seiner Schicht. › Darum fand ich es auch okay, dass ich auf sie zugegangen bin ‹, sagt er, › war auch das erste und einzige Mal für mich. ‹ Andreas ging in den Personalraum, zog die Schutzkleidung aus, nahm eine Küchenrolle, riss ein Stück ab und schrieb seine Nummer auf. Anschließend suchte er nach ihr im Wartebereich. Als er sie fand, hielt er ihr das Stück Küchenrolle hin. › Es war angenehm, dass er mir seine Nummer gegeben und nicht nach meiner gefragt hat. Damit hat er mir die Entscheidung überlassen, in Kontakt zu treten ‹, sagt Nadja. Sie schrieb ihm noch am selben Abend. Seither waren die beiden auf vier Dates.
Die Geschichte von Andreas und Nadja ist alles andere als ein Einzelfall. Besonders während der Lockdowns gehörten die Impf- und Teststraßen zu den ganz wenigen Orten, wo junge Menschen noch neue Kontakte knüpfen konnten. › Ich kann nicht sagen, wie viel Impf- und Teststraßenpärchen es gibt ‹, spaßt Stefanie Kurzweil, Pressesprecherin des Samariterbunds. › Dazu führen wir keine Statistik. ‹
Im Zuge der Pandemie (und deren Bekämpfung) hat allein der Samariterbund letztes Jahr österreichweit rund 3.000 Stellen geschaffen. Angestellt wurden vorwiegend junge Menschen. › Die meisten meiner Kolleginnen und Kollegen sind zwischen 19 und 25 Jahre alt ‹, sagt Andreas. Einige von ihnen befinden sich mitten im Studium, andere haben gerade ihren Pflichtschulabschluss oder ihre Matura geschafft, wieder andere waren davor pandemiebedingt arbeitslos. Egal, was sie vor ihrer Anstellung gesucht haben, gut möglich, dass sie ihm an den Impf- und Teststraßen nähergekommen sind : dem Job, der Impfung – oder dem Date.
Fakt ist : In den Impf- und Teststraßen treffen plötzlich tausende Menschen aufeinander, die einander lange nicht mehr oder noch nie zuvor begegnet sind. So lassen sich in der Stadthalle pro Tag durchschnittlich 7.000 Menschen testen, an anderen Standorten bewegen sich die Zahlen täglich zwischen 1.500 und 3.500. Seit den Lockerungen ist die Auslastung nur noch gestiegen, weil nun einen Test benötigt, wer ins Ausland, ins Restaurant, ins Theater, ins Schwimmbad, aber auch zur Schule oder zur Prüfung will.
Während anderswo noch alles auf Abstand ist, sind die Impf- und Teststraßen so zu Epizentren der Annäherung geworden. Es wird getestet und geimpft, gleichzeitig wird geschaut und gezwinkert. › Teststraße ist gleich Tinder ‹, stellt Sophia*, die sich ebenfalls in der Stadthalle testen lässt, danach in einer Sprachnachricht an ihre Freundinnen fest, und bringt es damit auf den Punkt.
Hassan* wiederum meint, dass wer mit offenem Herz durch die Welt geht, an den Impf- und Teststraßen schon viel flirten könne. › An manchen Tagen habe ich mich bestimmt hundertmal verliebt ‹, sagt der 26-Jährige, der seit Februar an der Teststraße Stadthalle arbeitet und davor arbeitslos war. › Ich bin aber auch der Typ, der in der Bahn eine Person die ganze Fahrt anhimmelt und dann zerstört ist, wenn sie aussteigt. ‹
Aber nicht alle Avancen bleiben im angenehmen Rahmen, manche rutschen auch in den aufdringlichen oder gar übergriffigen Bereich ab. Rund die Hälfte der zwölf jungen Menschen, mit denen DATUM gesprochen hat, haben damit bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Es sind vor allem Frauen, und eine von ihnen ist Kerstin*. Bevor sie bei der Teststraße Schönbrunn anfängt, hat die Studentin in der Gastronomie gearbeitet. Die Konsequenz : Sie ist in Bezug darauf, was man sich als Frau alles anhören muss, einiges gewöhnt und meint, damit einen Umgang gefunden zu haben. › Vieles davon ging bei mir hier rein und da raus ‹, sagt die 21-Jährige und zeigt dabei mit ihrem Finger erst auf das eine, dann auf das andere Ohr. An der Teststraße habe sich das geändert, sagt sie. Es sei vorgekommen, dass sie in einer Schicht vier Testpersonen sagen habe müssen, dass sie weder ihre Nummer will noch ihnen die eigene geben möchte. Allein der Gedanke daran führe in manchen Momenten dazu, dass sie keine Lust mehr auf die nächste Schicht habe.
Auch im Team habe Kerstin sich regelmäßig aus unangenehmen Situationen winden müssen, sagt sie. Einmal habe sie ein Mitarbeiter gefragt, ob sie ihn nicht massieren wollen würde – und dabei angedeutet, dass er unter der Schutzkleidung nackt sei. › Es kann sein, dass es ein Witz war. Aber wenn ich als Frau alleine in einem Container sitze und ein Mann reinkommt, um mir einen solchen Vorschlag zu machen, dann finde ich das nicht mehr lustig. ‹
Ein andermal habe ein Kollege ohne ihr Einverständnis dafür gesorgt, dass sie zu ihm in den Container versetzt wird. › Ich wollte das nicht. Und doch musste ich mich vor dem Teamleiter rechtfertigen und mich rausreden ‹, sagt Kerstin. Obwohl sie ursprünglich woanders eingeteilt gewesen sei, drinnen statt draußen, habe ihr der Teamleiter vorgeworfen, dass er ihretwegen nun den Einsatzplan umschreiben müsse.
Dass man im Container, wo jeweils zwei Personen zusammenarbeiten, Aufdringlichkeiten oftmals ausgeliefert sei, davon berichtet auch Larissa*. Sie arbeitet an der Impfstraße im ACV, wo täglich rund 400 Personen vom Samariterbund im Einsatz sind. Bei einer Schicht habe sie ein Kollege während acht Stunden ununterbrochen angeschaut und angemacht. › Er kommentierte alles an mir : meine Figur, meine Augen, meine Lippen ‹, erinnert sie sich. Es sei aber nicht bei Komplimenten geblieben. › Als ich gerade dabei war, etwas händisch in eine Liste einzutragen, beugte er sich über mich und kam mir dabei so nah, dass ich seinen Atem im Nacken spürte ‹, erzählt Larissa.
Nicht nur ein Mitarbeiter, auch ein Vorgesetzter habe sich in ähnlicher Manier über sie gebeugt, sagt die 29-Jährige. Während sie ein Formular abgestempelt habe, habe er nach einem Stift oder einem Stempel gegriffen und sie dabei gestreift. › Ich wusste, dass er mich gut fand, aber seine Avancen waren immer sehr aufdringlich ‹, sagt Larissa. Regelmäßig habe er sich an ihrem Arbeitsplatz aufgehalten, ohne dass es dafür eine Notwendigkeit gegeben habe. Einmal habe er sie sogar während eines Gespräches mit einer Patientin vor den Container gebeten, um sie dort zu fragen, ob sie mit ihm ausgehen wolle. › Ich konnte es nicht fassen, dass er mich dafür von meinem Posten wegzitiert hat ‹, sagt sie. › Ich hatte eine Anweisung und keine Anmache erwartet, schließlich war er mein Vorgesetzter. ‹
Auch Franziska* erzählt von unangenehmen Erfahrungen. Als sie einmal einen Kollegen um etwas gebeten habe, habe dieser erwidert, dass er sich von einer Frau nichts sagen lasse. › Ich musste ihm die Dinge dreimal sagen und trotzdem ist nichts passiert. Erst als ich einen Kollegen beigezogen habe, hat er nachgegeben ‹, sagt die 22-Jährige, die seit März für den Samariterbund an der Impfstraße im ACV arbeitet. › Das war sehr frech. ‹ Ein anderes Mal habe sie einem Kollegen geklagt, dass es auf allen Ebenen öfters zu › obszönen Labereien ‹ und › blöden Grinsereien ‹ komme, doch der habe nur gemeint, dass sie nicht wissen wolle, was er schon alles über sie gehört habe.
Manchmal steigert sich ein Vorfall von der Belästigung zur Bedrohung, wie der Fall von Rosina* verdeutlicht. Ebenfalls im ACV war sie bei einem ihrer ersten Einsätze als Einweiserin neben einem Security-Mann positioniert. Sie begann mit ihm zu plaudern, woraufhin der Mann ihr seine Nummer gab und sie zu seinem Geburtstag einlud. Die 28-Jährige erklärte, dass sie vergeben sei und lehnte seine Einladung ab, auch weil zu dem Zeitpunkt noch Kontaktbeschränkungen galten. › Danach schrieb er mir jeden Tag. »Wann bist du in der Arbeit? Wollen wir einen Kaffee trinken?« Tatsächlich traf ich ihn auch auf einen Kaffee, kurz vor der Arbeit, weil ich mich davor fürchtete, was passieren würde, wenn ich den Kontakt abrupt abbreche ‹, erzählt sie. › Er hatte eine aggressive Art, da wollte ich aufpassen, wie ich einen Korb gebe.‹ Ihr Plan : Die Abstände länger und die Antworten kürzer werden lassen. Gleichzeitig wurden seine Nachrichten immer unangenehmer. In einer stand, dass er ihr Blut trinken wolle. Eine andere enthielt ein Foto von einer Beule in seiner Hose und die Frage, ob sie mal eine Nacht mit ihm verbringen möchte. Rosina wies den Mann zurecht und kündigte an, den Kontakt zu kappen. Nach ein paar Beleidigungen und Beschimpfungen ließ er endlich von ihr ab.
Sowohl der Samariterbund als auch das ACV distanzieren sich deutlich von den geschilderten Vorfällen : › Aufgrund der Tatsache, dass hier [Anm.: im ACV] über tausend Personen aus unterschiedlichen Unternehmen auf teilweise sehr engem Raum zusammenarbeiten, können diese aber leider nicht ausgeschlossen werden ‹, schreibt David Scheurich, Pressesprecher des ACV, in einer Stellungnahme und fährt fort : › Wenn uns Fälle gemeldet werden, sorgen wir dafür, dass der Sachverhalt geprüft wird und es bei Bedarf zu Verwarnungen und in Einzelfällen auch zu Entlassungen kommt. ‹ Vom Samariterbund heißt es sogar, alle gemeldeten Fälle von Belästigung würden zur sofortigen Beendigung des Dienstverhältnisses der beschuldigten Person führen.
Unprofessioneller Umgang an Impf- und Teststraßen ist weder neu noch eine Wiener Besonderheit. Bereits bei den Massentests im Jänner hatten Soldaten in Graz junge Frauen sexuell belästigt und sie anschließend über Soziale Medien kontaktiert, womit sie gegen die Datenschutzverordnung verstießen. Gegen einen von ihnen wurde ein Disziplinarverfahren eröffnet.
Nährboden für die Problematik dürfte die Geschwindigkeit sein, mit der die Zentren aufgebaut werden mussten. Bei Kerstin war die Einarbeitungszeit besonders knapp, erzählt sie : › Am Donnerstagvormittag um 11 Uhr schickte ich die E-Mail, um 14 Uhr war das Info-Gespräch mit 20 bis 25 anderen Leuten. Und, ohne Witz, nach zehn Minuten war ich wieder draußen. Am Abend hatte ich meine Schicht für den nächsten Tag. Innerhalb von 24 Stunden hatte ich den Job. ‹ Auch die anderen Befragten geben an, dass sie ihre Arbeit angetreten haben, ohne sich vorher einem Einzelgespräch mit ihrem späteren Arbeitgeber stellen zu müssen.
Bei einem ersten persönlichen Treffen bestätigt das auch Stefanie Kurzweil vom Samariterbund. Später teilt die Organisation jedoch mit, dass sie sich geirrt habe. Man habe das nur › ganz am Anfang im Eifer des Gefechts ‹ so gehandhabt, mittlerweile würden › natürlich ordentliche Einstellungsgespräche ‹ stattfinden. Sowohl Franziska als auch Kerstin sagen, dass stattdessen zumindest am Anfang nach Arbeitseintritt stark › aussortiert ‹ wurde, indem bei Fehlverhalten Dienstverhältnisse gekündigt oder nicht verlängert wurden. Dadurch sei das Arbeitsklima besser geworden. Das bestätigt Kurzweil : › Sicher gab es Kündigungen aufgrund von unterschiedlichen Verfehlungen und gibt es noch immer. Das wäre bei der Menge an Leuten auch ziemlich verwunderlich, wenn das nicht der Fall wäre. ‹
Der Samariterbund und das ACV versuchen jedenfalls mittlerweile, mit Schulungen und Sensibilisierungen den Vorkommnissen entgegenzuwirken und sehen darin den Beweis, dass sie präventiv agieren und nicht nur reagieren. › Wir schulen alle ein und bei Bedarf auch nach ‹, versichert Kurzweil. Auch wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich an keine explizite Einschulung erinnern, erwähnen sie Briefings, bei denen nach jedem Dienstschluss Bilanz gezogen wird. › Bei den Briefings wird täglich wiederholt, was nicht willkommen ist ‹, sagt Franziska. Dabei gehe es aber vorwiegend um den Umgang mit den Testpersonen, nicht um den innerhalb des Teams, bemängelt Kerstin. Außerdem gibt es ja noch die laminierten Zettel mit den Verhaltensregeln in jedem Personal-, Pausen- und Lagerraum – zumindest in Schönbrunn und in der Stadthalle. › Man wird schon dazu angehalten, sich die anzuschauen ‹, sagt Andreas, der sie sich durchgelesen hat – und dennoch entschied, sie kurz zu übergehen und Nadja seine Nummer zu geben.
Der Samariterbund betont, dass er die Vorwürfe sehr ernst nehme, aber auf die Meldung der Betroffenen angewiesen sei, um auf Fehlverhalten reagieren zu können. › Fakt ist aber ‹, schreibt Kurzweil in einer Stellungnahme, › dass uns derartiges Verhalten noch nie gemeldet wurde. ‹ Zumindest auf die hier beschriebenen Vorfälle trifft dies zu. Keine der Frauen hat, was ihr widerfahren ist, gemeldet. Warum, versucht Larissa zu vermitteln : › Die Dinge, die mir passiert sind, klingen, wenn ich sie nacherzähle, aufs Erste und im Einzelnen nicht so schlimm. Aber in der Summe hinterlassen sie ein ungutes Gefühl. ‹ Damit drückt sie aus, wie schmal der Grat und wie grau die Zone bei zwischenmenschlichen Interaktionen teilweise sein kann.
Kurzweil versichert, dass auch die Teamleiterinnen und Teamleiter vor Ort für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein offenes Ohr haben. › Es bräuchte eine Ansprechperson oder eine Anlaufstelle, wo man solche Vorfälle melden könnte ‹, fordert Franziska dennoch. Der Samariterbund weist in einer zweiten Stellungnahme darauf hin, dass man sich an eine E-Mail-Adresse wenden könne, die Feedback vertraulich entgegennehme. Außerdem seien Personalverantwortliche in den Impf- und Teststraßen unterwegs, die das Gespräch mit Angestellten suchen würden. Auch ein Arbeitspsychologe stehe zur Verfügung.
Während jene Befragten, die beim Samariterbund angestellt sind, von allen drei Angeboten noch nie gehört haben, bestätigt Rosina, die für den ACV arbeitet, die letzteren zwei Maßnahmen für ihren Arbeitgeber. Neben den proaktiven Personalgesprächen setzt das ACV seit Mai auch Arbeitspsychologinnen und Arbeitspsychologen ein, die vertrauliche Einzelberatungen anbieten. › Uns wurde mehrmals nahegelegt, diese Option zu nutzen. Ich begrüße das sehr, fürchte aber auch, dass das Angebot nicht in Anspruch genommen wird, ‹ sagt Rosina, die als einzige Befragte beim ACV angestellt ist. Warum sie die Beratung selbst nicht genutzt hat? Aus Angst vor Konsequenzen – sowohl für sich selbst als auch für den Mann, der sie belästigt hat.
Wird Sexismus an den Impf- und Teststraßen derzeit nur geballt sichtbar, oder tritt er dort wirklich häufiger auf? Und wenn ja, warum? Die Pressesprecherin des Samariterbundes führt die Spannungen auf die unterschiedlichen sozialen Milieus, die an den Impf-und Teststraßen zusammenarbeiten, sowie die variierenden Bildungsniveaus und Berufserfahrungen zurück : › Die soziale Durchmischung ist dort ungewöhnlich stark, was zur Folge hat, dass unterschiedliche Wertesysteme und Geschlechterbilder aufeinandertreffen. ‹ Vereinfacht gesagt : Die einen sind emanzipiert, die anderen denken traditionalistisch.
Mit Ende Juni laufen viele der befristeten Verträge aus. Außer Franziska wird niemand seinen Vertrag verlängern. Selbst Hassan, der findet, dass der Job an der Teststraße der beste ist, den er je hatte, wird weiterziehen. Die Gründe dafür sind unterschiedlich, haben aber eine Gemeinsamkeit : Die Befragten sehen den Sommer vor sich und hoffen, dass sich damit ihre Optionen wieder auf die Welt ausdehnen und das dann auch so bleibt. In diesem Fall werden die Impf- und Testzentren als Oasen der Nähe austrocknen.
Für ihr erstes Date sind Nadja und Andreas zum Picknicken in die Weinberge gefahren. › Ich wohne noch nicht lange in Wien. Der Deal war, dass sie mir ihre Lieblingsorte zeigt. Also sind wir zum Cobenzl ‹, erklärt Andreas und betont den Ort dabei falsch, nämlich auf der zweiten Silbe. Nach insgesamt vier Dates gab es dann keine Fortsetzung mehr. Doch ihre Geschichte, die bleibt : als Teil einer seltsamen Zeit, in der Teststraßen der beste Ort waren, jemanden kennenzulernen. •
*Name von der Redaktion geändert.
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