Jetzt nur nicht sterben
Felix Werth hat sein Leben dem Kampf gegen den Tod gewidmet. Er ist überzeugt: Bald wird der Mensch ewig leben können.
Als sich Felix Werth vor zwölf Jahren an seinen Computer setzt, hat er sich damit abgefunden, dass er einmal wird sterben müssen. Zumindest fürs erste. Werth ist gerade 34 Jahre alt und gesund, aber er will auf jeden Fall etwas in der Hand haben, wenn ihn der Tod holt. Erst tippt er ›sich einfrieren lassen‹ in die Tastatur, dann ›kryokonservieren‹, wie es in der Fachsprache heißt. Und plötzlich hat er auf dem Bildschirm diesen hageren Mann mit Pferdeschwanz und Rauschebart vor sich.
Mit geradem Rücken steht der neben der Leinwand mit seiner Präsentation, er nuschelt leicht, doch seinem Tonfall nach ist er die Ruhe selbst. Den Menschen, sagt er, könne man reparieren wie ein Auto, theoretisch zumindest. Schon in den nächsten Jahrzehnten würden Forscher Medikamente entwickeln, mit denen der Mensch 30 Jahre länger leben könne. Und in diesen 30 Jahren würden sie weitere Wege finden, um den Menschen zu verjüngen. Irgendwann würden sie die Uhr des Lebens schneller zurückdrehen können, als sie ablaufe.

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