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Juden im Stadion

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Fotografie:
Jüdisches Museum Wien
DATUM Ausgabe November 2023

Wenn die Gewalt im Nahen Osten eskaliert, was kann man von Wien aus tun? Vielleicht wieder einmal ins Jüdische Museum gehen, um sich dort ›Superjuden‹ anzusehen. Dabei geht es nicht um die Frage, ob Spiderman vielleicht doch mosaischen Glaubens ist. Stattdessen begibt sich die von Agnes Meisinger und Direktorin Barbara Staudinger kuratierte Schau in Europas Fußballstadien, um dort jüdische Geschichte(n) im Clubfußball aufzuspüren – in Österreich vorwiegend bei der Wiener Austria, der Vienna sowie dem berühmten Sportverein Hakoah. 

Eindrucksvoll dokumentiert die kleine, aber informative Ausstellung, wie bei -Tottenham Hotspur und Ajax Amsterdam der gegen die Clubs gerichtete Antisemitismus über die Jahrzehnte zu einer -paradoxen Reaktion führte: Ultra-Fans, in großer Mehrheit selbst keine Juden, schwenken bei Spielen ihrer Mannschaft noch heute begeistert Israel-Fahnen oder singen aus voller Brust ›I love being a Yid‹. So hat sich die Frage, wer andere oder sich selbst zum Juden erklärt, im Fußball offenbar längst von ethnischen und religiösen Fakten entkoppelt. Übrigens: Der FC Bayern München, angesichts der Herkunft seiner Gründer ebenfalls als ›jüdischer‹ Verein gelesen, hat gegenwärtig nicht nur drei israelische, sondern auch einen palästinensischen Fanclub.   

›Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion‹,

Jüdisches Museum Wien, Dorotheergasse 11.

Noch bis 14. 1. 2024

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