Jugend wählt

Bei der kommenden EU-Wahl dürfen so viele junge Menschen ihre Stimme abgeben wie nie zuvor. Die meisten wissen aber nur wenig über das politische Europa. Ein Problem, dessen Ausmaße unterschätzt werden.

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Illustration:
Nadine Hermann
DATUM Ausgabe Juni 2024

Die Burschen in der letzten Reihe staunen nicht schlecht. Ihr Heimatbundesland, das Burgenland, bekommt ob seiner Entwicklungsschwäche österreichweit das meiste EU-Fördergeld? Hier im Eisenstädter Diözesan-Gymnasium überrascht das die ganze Klasse. Ein paar Mädels klappen sogar kurz die Kinnladen runter.

Rüya Buga, die Überbringerin der Nachricht, verwundert das weniger. Die 22-jährige Mitarbeiterin der ›Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik‹, eine parteipolitisch unabhängige Einrichtung, finanziert von der Österreichischen Nationalbank und den Sozialpartnern, steht Mitte Mai vor zwei Dutzend Gymnasiasten und hält ihren Standardvortrag. Er handelt von der Europäischen Union, ihren Institutionen und – Stichwort Fördergelder – davon, was all das die Jugendlichen hier angeht. Denn die Burschen und Mädels der 6. Klasse sind nicht irgendwelche Schüler. Ein Großteil von ihnen darf am 9. Juni zum ersten Mal wählen und damit die Zukunft Europas mitgestalten.

Noch nie zuvor konnten so viele junge Menschen mitbestimmen, wer im Europäischen Parlament sitzt und ihre Interessen vertritt. Bei den diesjährigen EU-Wahlen darf nämlich in drei Ländern, namentlich Deutschland, Belgien und Malta, erstmals schon ab einem Alter von 16 Jahren gewählt werden. In Österreich ist das schon länger möglich. Griechenland hat das Wahlalter unlängst auf 17 Jahre gesenkt. Das ist umso relevanter, als sich nur einer von zehn Jugendlichen durch die Politik allgemein in seinen Sorgen wahrgenommen fühlt. Zu diesem Schluss kam die aktuelle Ö3-Jugendstudie, eine Kooperation des ORF und des Meinungsforschungsinstituts Foresight.

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