Frauen sehen in Dörfern keine Zukunft. Zurück bleiben Männergemeinden – und damit Probleme.
Eva und Lisa sind 27 und 26 Jahre alt und zwei Frauen, die sich in vielem unterscheiden. Eva studierte nach der Matura Betriebswirtschaft in Graz, machte ihren Master in Mindestzeit, daneben viele Praktika. Heute arbeitet sie im Onlinemarketing einer großen Hotelkette in Wien. Lisa studierte Theaterwissenschaft, wechselte dann zu Deutsch und Psychologie auf Lehramt, daneben arbeitete sie in der Aids- und Flüchtlingshilfe. Bevor sie im Herbst an einer höheren berufsbildenden Schule in Graz zu unterrichten begann, tingelte sie sechs Monate durch Afrika. Eva ist Single und lebt allein, Lisa hat seit zwei Jahren einen Freund und teilt sich die Wohnung mit einer Studienkollegin. Was Eva und Lisa verbindet, ist ihre Herkunft. In ihren Geburtsorten gelten sie als die verlorenen Töchter.
Eva und Lisa sind auf dem Land aufgewachsen. Zuhause, das waren für sie einmal kleine Orte in der Steiermark, die sich Sankt Jakob im Walde und Sankt Lorenzen am Wechsel nennen. Sie waren 18 und 19 Jahre alt, als sie der Heimat den Rücken kehrten. Sie brachen auf in die Stadt. Für beide war es kein spontaner Entschluss, sie hatten sich das gut überlegt. Der Gedanke, von zu Hause wegzugehen, hatte sich früh in ihre Köpfe gesetzt, war über Jahre herangereift, und am Ende war es weniger eine Entscheidung als vielmehr eine Erkenntnis. Sie waren sich sicher: Wir müssen hier weg.
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