TV-Manager und TV-Macher im Gespräch : Gerhard Zeiler und David Schalko über die Explosion der Streaming-Angebote, die Perspektiven des Fernsehens und die Gefahr der Verbiederung des ORF.
Die Begrüßung ist auffallend herzlich, dabei treffen sie sich zum ersten Mal. Am Dach des Leopoldmuseums, in der Bar der neuen › Libelle ‹, finden sich Gerhard Zeiler und DATUM-Gastkurator David Schalko zum Gespräch ein. Zeiler wurde schon vor Jahren als Österreichs erfolgreichster Medienmanager tituliert, dabei erreichte seine Karriere erst im vergangenen Jahr eine völlig neue Dimension. Seit Sommer 2020 verantwortet der Ex-ORF-Generalintendant und Ex-RTL-Chef das internationale Geschäft von Warnermedia, dazu gehören Unternehmen und Sender wie HBO, Warner Bros., TNT oder CNN. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt, dass Warnermedia mit dem Discovery-Konzern zum zweitgrößten Medienkonzern der Welt verschmelzen wird. Was das für Zeiler persönlich bedeutet, darüber kann und will er selbst noch nicht sprechen, fest steht jedenfalls, dass er längst ganz oben angekommen ist.
Herr Zeiler, die ganz Großen der Fernsehwelt befinden sich in einem Wettrüsten mit den Internetgiganten Amazon, Netflix und anderen. Dabei geht es vor allem um die künftige Vorherrschaft bei Streamingplattformen. Erzählen Sie uns ein bisschen, wie es sich so anfühlt auf der Kommandobrücke eines dieser Schlachtschiffe.
Gerhard Zeiler: Jetzt werden Sie sehr enttäuscht sein, das ist nämlich ganz unspektakulär. Seit ich am 12. März 2020 um 5 :45 in der Früh von meinem damaligen Chef John Stankey (heute CEO von AT&T, Anm.) ein E-Mail erhalten habe, in dem stand : › Get out of New York NOW. I don’t want you to be stranded here without your family ‹, arbeite ich aus meinem Salzburger Wohnzimmer heraus. Morgen fliege ich zum ersten Mal wieder in die USA, unter anderem, um meinen jetzigen Chef, Jason Kilar, der seit Mai 2020 an Bord ist, zum ersten Mal persönlich zu treffen.
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