Wie eine Minderheit esoterischer Impfgegner die ganze Gesellschaft verunsichert.
Plüschtiere liegen auf der Couch verstreut, daneben eine weiße Decke und ein Stapel mit Windeln. Auf dem Küchentisch hat Manuela Hanny Kaffee und Kuchen bereitgestellt und einen ›Cars‹-Untersetzer ausgebreitet. ›Ob ich sie impfen soll oder nicht, war für mich eine der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens‹, sagt sie. Sie nimmt ihre vier Monate alte Tochter sanft in die Arme. ›Wer weiß, welche Krankheiten sie sich im vollgestopften, stickigen Autobus in Wien einfangen könnte.‹ Andererseits: Wer wisse schon, wie gefährlich diese Krankheiten tatsächlich seien. Möglicherweise könnten Impfungen mit ihren Nebenwirkungen noch mehr schaden.
Manuela Hanny, weißes Hemd, kurze blonde Haare, wohnt in einem Einfamilienhaus in Wien-Simmering. Neben der Couch im Wohnzimmer stehen Bilder ihrer drei Kinder: der zwölfjährige Alex (alle Kindernamen geändert), der fünfjährige Paul und die vier Monate alte Lena. Alex und Paul sind vollständig geimpft, Lena hat bis jetzt noch keine Spritze erhalten. Seit zwei Jahren beschäftigt Hanny sich mit dem Thema Impfen. Über ihre Shiatsu-Praktikerin sei sie auf alternative Facebook-Gruppen aufmerksam geworden. Ihr bisheriger Kinderarzt hingegen warnte sie vor der Gefahr durch Krankheiten. Wenn Manuela Hanny von den vergangenen Monaten erzählt, scheint sie immer noch hin- und hergerissen.
Einen Tag zuvor sitzt sie mit ihrem Baby und ihrem Mann im ›Familienhaus‹ in Hietzing im Kreis medizinkritischer Eltern. Der Arzt Reinhard Mitter hat zur Impfrunde geladen. Mitter, grauer Scheitel, sanfte Stimme, schleicht im Pullover und auf Socken durch den Raum, ganz wie die Eltern. Bausteine und Malbücher liegen herum. Mitter nimmt, wie die Mütter und Väter, im Sitzkreis auf einem Kindersessel Platz, ein Doktor auf Augenhöhe.
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