Eine gelungene Ausstellung braucht nicht unbedingt ein stringentes Konzept. Manchmal reicht es auch, interessante Exponate unter einem möglichst breit gefassten Titel zu versammeln. Genau das lässt sich derzeit in der Ausstellung ›Falten‹ im Design Lab des Wiener Museums für Angewandte Kunst beobachten: In einem Kellerraum hat Kuratorin Mio Wakita-Elis historische chinesische Röcke neben klassisch-moderne Design-Möbel gesetzt, eine Buddha-Statue mit Halsfalten wacht über asiatisch inspirierte Fächer der europäischen Renaissance. Sogar ein Filmplakat der ›Herr der Ringe‹-Trilogie von Peter Jackson hat es in die Ausstellung geschafft, denn auf diesem ist die Figur des gierigen Gollum abgebildet – und der, ja genau, hat Falten im Gesicht.
Da Wakita-Elis Kustodin der MAK-Sammlung Asien ist, verwundert es nicht, dass die Exponate aus dem Fernen Osten besonders handverlesen wirken. Einzig die im deutschsprachigen Museumsalltag omnipräsenten pseudointellektuellen Erklärtaferln verderben dem Besucher fast das Vergnügen. ›Unsere äußerst zwiespältige Haltung zu Falten ist ein Beweis für ihre Konstruiertheit‹ heißt es da etwa so sinnfrei wie belehrend. Und über ein vom österreichischen Künstler Peter Sandbichler gekonnt zum Relief geformtes Blatt der Zeit wird behauptet: ›Die Knicke im Zeitungspapier dekonstruieren den Inhalt der dort kommunizierten Nachrichten.‹ Man muss Derrida ja nicht gelesen haben, sollte dann aber die Finger von seinen Begriffen lassen. Denken will nämlich ebenso wie geschicktes Falten gelernt sein.
›Falten‹
MAK Design Lab, Zentraler Raum
Bis 21. 5. 2023
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