Braucht Wien ein Holocaust-Museum?

Die ÖVP will dem Gedenken an die Shoah ein eigenes Haus widmen. DATUM hat Experten gefragt, was sie von dem Vorschlag aus Karl Nehammers Österreich-Plan halten.

DATUM Ausgabe Mai 2024

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›Österreich braucht ein Holocaust-Museum‹, sagt Barbara Staudinger klipp und klar. In einem Büroraum gegenüber dem von ihr geleiteten Jüdischen Museum äußert sie ihre Meinung zu einem Vorschlag, der derzeit nur ein Stichwort auf einem Blatt Papier ist. Es ist aber kein Baum, der nicht zuvor ein Sträuchlein gewesen.

Laut seinem Österreichplan ist ›die Schaffung eines Holocaust-Museums‹ bis 2030 jetzt ein Ziel des Bundeskanzlers. Was Karl Nehammer damit genau meint, kann wohl nicht in einem Satz in einem Parteiprogramm zusammengefasst werden. ›Ich habe noch nichts Konkretes gesehen‹, sagt Matti Bunzl, Direktor des Wien-Museums.

Die Fachwelt ist besorgt. ›Ich glaube, die Reihenfolge stimmt nicht‹, warnt Andreas Kranebitter, geschäftsführender wissenschaftlicher Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW). ›Wir sollten zuerst über Konzepte reden. Parteipolitische Proklamationen allein dienen der Sache nicht.‹

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