Umfragen sind begehrt wie noch nie. Doch der Ruf der Meinungsforschung ist beschädigt. Zu Recht?
Eva Zeglovits kann nur verlieren. Das weiß die Meinungsforscherin. ›Ich bin für jedes Umfrageergebnis dankbar, das ich nicht publizieren muss‹, sagt die Chefin des Meinungsforschungsinstituts IFES. Dieser Satz, auch das weiß sie, klingt für Außenstehende seltsam. Ihr Institut profitiert schließlich von der Öffentlichkeit – aber: ›Wenn ich publiziere, mache ich mich angreifbar.‹ Und dass sie angegriffen wird, ist mehr als wahrscheinlich. Nach jedem veröffentlichten Umfrageergebnis muss Eva Zeglovits mit harten Stakkato-Vorwürfen rechnen, mit bohrenden Zurechtweisungen: Die Frage sei falsch gestellt, die Teilnehmeranzahl zu gering, die Methode fragwürdig, das Ergebnis völlig falsch.
Eva Zeglovits kann nur verlieren.
Sie legt ihre Hände auf den Besprechungstisch und lächelt, es sieht fast tapfer aus. Das Dachgeschoss-Büro ist für die Lage nahe dem Burgtheater unprätentiös, das Wandregal quillt vor sozialwissenschaftlicher Fachliteratur über. Sich dahinter zu verstecken ist zwecklos.
Besonders jetzt. Eva Zeglovits ist zur Zeit eine gefragte Frau. Alle wollen von ihr wissen, wer bei der Nationalratswahl am 15. Oktober den Sieg davontragen wird, welche Partei gerade auf Platz eins liegt, wie sehr die Einzelkämpfer im neuen Farbdesign, Kurz und Pilz, die bekannten Altparteien bereits zurückdrängen konnten.
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