Ein Mann, der ganz groß herauskommen will. Würde ich ihn beim heiteren Beruferaten beschreiben, dann mit der ihm eingefleischten Geste: Er haut andauernd auf den Tisch.
Einmal in der Woche denke ich an ihn, an Herbert Kickl, denn einmal in der Woche läuft auf ZDFneo ›Death in Paradise‹. Das ist eine englisch-französische Fernsehserie, gedreht in der Karibik, und sie ist ein Meisterwerk: Die Natur glänzt in allen Farben, auch die Menschen existieren in so vielen Farben, in Weiß und in Schwarz…
Schwarz-weiß bedeutet hier nicht grau, sondern das Multikulturelle in voller Vitalität. Viele Abstufungen in den Farben gibt es, und es ist nicht Kitsch, sondern englische Ironie, dass es auf der fiktiven Insel St. Mary dezidiert nicht gibt, was man vermuten müsste: Es gibt keinen Rassismus – einmal sind die einen die Mörder, dann, gleichberechtigt, die anderen.
Die Farben, die man so deutlich sieht, sollte man gegen die politische Correctness auch als solche ansprechen. ›Death in Paradise‹ – das sind Kriminalfilme mit schwarzen Polizisten und einem weißen englischen Detektiv. Das künstlerische Personal wechselt, ein Detektiv heißt in seiner Rolle Richard Poole. Er läuft, eine Aktentasche in der Hand, über den karibischen Sand. Bei der Hitze ist er gekleidet im braunen Anzug, eine Krawatte fehlt nie. Poole ist ein Misfit in der Karibik, aber er ist ganz und gar integriert, ja, wegen seiner Seltsamkeiten sogar beliebt.
Und der Commissioner, der oberste Polizeichef der Insel, ist ein schwarzer Gentleman mit einem tiefgründigen Antlitz, das von Lebensklugheit und daher nicht von übertriebenem Einsatz zeugt.
Ich denke an Kickl und die Seinen: ›Death in Paradise‹ würde ihre Lust an der multikulturellen Gesellschaft anregen. Am Schluss – nach einem Blick auf die autochthone Bevölkerung unserer Heimat – würden sie sich den Bevölkerungsaustausch wünschen. Bitte, Mölzer sagt noch ›Umvolkung‹.
Wörter: 2465
Lesezeit: ~13 Minuten
Diesen Artikel können Sie um € 1,50 komplett lesen.
Die Bezahlung erfolgt via PayPal.
Nach Bezahlung ist der Artikel 48 Stunden für Sie verfügbar.
Das Landesgericht Eisenstadt ertrinkt in Schlepper-Prozessen. Wer sind die Menschen, die hier auf der Anklagebank sitzen? Und wieso ist es so schwierig, ihre Hintermänner zu fangen?
Ein toter Briefkasten im Wald, geheime Treffen in Hotels und Strela-Satelliten im All: Der spektakuläre Fall des 2018 als Spion enttarnten österreichischen Soldaten M.M. zeigt, wie Russland in Europa geheime Informationen beschafft.
Wie prägte das Wasser die Entwicklung der menschlichen Zivilisation? Und welche Rolle spielt es heute im Krieg in der Ukraine und für den Aufstieg Chinas? Ein Gespräch mit dem Klimaforscher Giulio Boccaletti, der dem lebenswichtigen Element eine wissenschaftliche ›Biografie‹ gewidmet hat.