Datum Talente

›Der Installateur ist wie eine Goldkette‹

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Fotografie:
Ursula Röck
DATUM Ausgabe Oktober 2018

Name: Idris Dilek, 33

Beruf: Installateur in Wien

Was macht einen guten Installateur aus? 

Dem muss man vertrauen können. Wenn du korrekt bleibst, bekommst du immer Arbeit. Und er muss logisch denken können, Lösungen für Probleme finden. 

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf? 

Der Installateur, sag ich immer, ist wie eine Goldkette, die kannst du überall verkaufen. In Amerika, Irak, Österreich. Gold hat seinen Wert, der Installateur auch. Ein Installateur ist vom ersten bis zum letzten Schritt bei einer Baustelle dabei, da lernst du alles mit.  

Welcher Kollege auf der Baustelle ist Ihnen der liebste? 

Der Fliesenleger. Seine Arbeit gefällt mir. Am Ende ist seine Arbeit, wenn er sie gut macht, einfach schön. 

Wie sieht Ihr Alltag aus? 

Früher hat mein Tag um halb acht angefangen und um neun am Abend aufgehört. Vor einem halben Jahr hab ich meine Nachbarfirma übernommen, jetzt ist mein Betrieb gewachsen. Wir sind jetzt zu fünft: zwei Monteure, eine Sekretärin und seit Kurzem ein Lehrling. Jetzt ist es viel besser, ich arbeite bis zum Nachmittag. 

Wie sind Sie Installateur geworden? 

Nachdem mein Vater mich mit 17 aus der Türkei nach Österreich geholt hatte, habe ich die Berufsschule über ein Programm von Jugend am Werk besucht. Dort war ich der erste Lehrling der Integrationsgruppe, der abgeschlossen hat – als Bester in der Gruppe. Danach hab ich sechs Jahre am Tag gearbeitet, und abends bin ich in die Abend-HTL gegangen, damit ich Gas-, Wasser- und Heizungsinstallateur werde. Ich war schon kaputt, aber ich hab’s ausgehalten. Ich war bei über 20 verschiedenen Firmen, wollte viel ausprobieren. 

Wie viel verdienen Sie? 

Mir bleiben mindestens 7.000 im Monat. Anfangs war es eine Katastrophe, ganz ohne Kunden. Mein Startkapital für die Firma waren 10.000 Euro, davon hab ich mir einen Kleinbus gekauft. 

Wie viel soll man für seine Thermen-wartung im Jahr ausgeben? 

Ein guter Preis sind 100 bis 130 Euro. Wenn es mehr kostet, sollte es seit 2015 der Hausbesitzer zahlen. Notdienste empfehle ich nicht, die sind meistens nicht korrekt.

Welche Aufträge nehmen Sie gerne an?  

Meine Lieblingsaufträge sind die, bei denen ich gleich bezahlt werde. Und kleinere Sanierungsarbeiten – große Baustellen mag ich nicht. Ich hab bei der Strabag einmal ein Praktikum gemacht. Dort würde ich nie bleiben.