Malta ist eine Insel mit viel Geld, verkrusteten Eliten und blinden Flecken im Rechtssystem.
Das kleine schokoladenbraune Auto, das sich durch den Abendverkehr im Osten Maltas schlängelt, hat schon bessere Zeiten gesehen. Der Motor macht Geräusche, die ein Motor nicht machen sollte, am Boden liegen leere Plastikflaschen. Die Fahrerin ist Journalistin und hat Wichtigeres im Kopf als den Zustand ihres Fahrzeugs. ›Die haben die Firmen direkt nach der Wahl gegründet‹, schimpft sie laut, um die Motorgeräusche zu übertönen. ›Ich glaube, die halten uns alle für bescheuert!‹ ›Die‹, das sind die Mitglieder der Regierung, die maltesischen Politiker, die Eliten des winzigen Staats im Mittelmeer. Die Firmen, die sie gegründet haben, stehen heute in den Panama-Papers.
Das kleine Auto mit der schimpfenden Journalistin am Steuer, die ihren Namen hier nicht lesen will, kommt in einer Straße der Hauptstadt Valletta an. An ihrem Ziel anzukommen ist etwas, das eine ihrer Kolleginnen vor einem halben Jahr nicht tat. Am 16. Oktober 2017 ist Daphne Caruana Galizia, Maltas bekannteste Investigativjournalistin, in ihrem geleasten Peugeot unterwegs, als eine Autobombe ihr Fahrzeug zerreißt. Der Mord an einer Journalistin in der Europäischen Union bringt Malta in die Schlagzeilen. Und führt dazu, dass sich in den Wochen darauf Beamte und Politiker in Brüssel erstmals Gedanken darüber machen, wen man da 2004 eigentlich in den Bund aufgenommen hat: Einen kleinen Staat im Mittelmeer, bei dem einiges im Argen liegt.
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