In der Zeitung lese ich von einem ›selbstgefälligen Meinungsreflex, jeder FPÖ-Wähler sei ein Idiot‹. Ja, da hat wieder jemand recht, denn auch manche Kurz-Wähler sind ja Idioten, solche zum Beispiel, die den Mann seiner Schönheit wegen wählen. Andererseits dient die Schönheit als Grund für Parteilichkeit nicht schlecht zur Parodie der herrschenden Politik. Warum soll ich den Streit der Parteien ernstnehmen, mich gar in ihn verwickeln, wenn ein Kandidat an Schönheit alle anderen aussticht?
Zugegeben, seit Leni Riefenstahl hat die Ästhetisierung der Politik keine wirklichen Fortschritte an Pathos oder Ergriffenheitsbezeugungen gemacht. Dafür ist das Ästhetische – über die Dominanz der Werbung – in alle Ritzen der Öffentlichkeit gekrochen, was dazu geführt hat, dass ›schön‹ auch nichts besonderes mehr ist und in der Reihe der Banalität mit uns Hässlichen steht. Außerdem ist Schönheit immer ›umstritten‹. Über Kurz sagt zum Beispiel Peter Handke in einem Interview der Zeitschrift NEWS: ›Ich hab ihn nur einmal kurz im französischen Fernsehen gesehen, in einer der Bars, in denen ich gern bin. Dort ist immer der Ton ausgeschaltet, und Kurz hat mich seltsamerweise an die Masken aus Gummi erinnert, die sich manche Bankräuber über das Gesicht ziehen. Mir schien, als wäre das gar keine wirkliche Haut. Aber wer weiß, vielleicht ist er ja der neue Sankt Franziskus, mit den Vöglein in der Hand.‹
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