Doskos Schlaraffenland
In keinem anderen Bundesland greift die öffentliche Hand so stark in die Wirtschaft ein wie im Burgenland. Kurz vor der Landtagswahl will die landeseigene Energiegesellschaft nun private Anbieter mit grüner Energie zum Schleuderpreis ausbooten.
Man kennt das Outlet-Center. Aber Parndorf ist mehr als ein Schnäppchenmekka im verwaschenen Pseudo-Jugendstil an der A6 Richtung Bratislava. Die burgenländische Gemeinde mit gut 5.500 Einwohnerinnen und Einwohnern versteht sich als Vorreiterin der Energiewende. Nirgendwo sonst in der Umgebung gibt es so viele Photovoltaikanlagen und Stromtankstellen. Verantwortlich dafür ist Vizebürgermeister Wolfgang Daniel, ein gelernter Elektrotechniker, der sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit der Frage beschäftigt, wie man mit der Kraft der Sonne die Energieversorgung sicherstellen kann. ›Irgendwann muss man ja handeln‹, sagt Daniel. Weil fossile Energieträger den Klimawandel verstärken. Weil davon Länder wie Russland profitieren, mit denen man nichts zu tun haben möchte. Und weil die Energiekosten in den letzten Jahren böse angezogen haben.
Schon jetzt werden in Parndorf die meisten öffentlichen Gebäude mit Sonnenenergie versorgt, ebenso die Pumpen für die Abwasseranlage. Nun soll das erfolgreiche Projekt flächendeckend ausgerollt werden, damit auch Privathaushalte davon profitieren können. Ganz Parndorf soll zu einer Energiegemeinschaft werden. Aber das erfordert jede Menge technisches Knowhow, Verwaltung und Administration – viel aufwendiger Kleinkram, mit dem kleine und mittelgroße Gemeinden überfordert sind. Die gute Nachricht lautet: Man kann das an externe Servicedienstleister delegieren.
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