Editorial Dezember 2018 / Jänner 2019

DATUM Ausgabe Dezember 2018 / Jänner 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,

am 21. September 1970, es war sein 20. Geburtstag, wurde Bill Murray am O’Hare-Flughafen in Chicago festgenommen, weil er einem Mitreisenden einen Witz erzählt hatte: Ich habe zwei Bomben im Koffer. Tatsächlich hatte Murray, damals noch kein Komiker, sondern Medizinstudent, fünf Kilo Marihuana im Gepäck. Als ich ihn jüngst auf meinem Weg nach New York am Flughafen Wien traf, war ich es, der nervös herumwitzelte. Anstatt die Polizei zu rufen, lachte er gnädig in die Handykamera.

Eine Reise, die so beginnt, muss auch ohne Marihuana im Gepäck gut werden. New York, das war räudig und teuer, das war Broadway-­Bühne und Indie-Rock-Kaschemme, das waren lange Nächte, literweise Kaffee und kiloweise Zeitungen. Von unseren Erlebnissen und Erkenntnissen in New York erzählen Herausgeber Sebastian Loudon und ich in der Folge 3 des Podcasts DATUM Kosmos mehr.

Vom Anlass unserer Reise erfahren Sie im Blattinneren – auf 24 Seiten. Wie es mittlerweile Tradition ist, haben wir den DATUM-Stammtisch für die Dezember-Ausgabe an einem neuralgischen Ort veranstaltet, um über eines der Megathemen unserer Zeit zu sprechen: Was macht Donald Trump mit Amerika? Was macht das mit Europa? Und wie lebt es sich unter diesen verschärften Umständen in der Stadt der Städte?

Unser Dank gilt unserer Praktikantin Ricarda Opis: Sie stellte sich der arbeitsreichen Herausforderung, das Gespräch zu transkribieren. Das unbearbeitete Ergebnis hätte ein mitteldickes Buch gefüllt.

Und damit sei er eröffnet, jener Dankesreigen, wie nur eine letzte Ausgabe des Jahres ihn rechtfertigt. Diesmal aber möchte ich Sie nicht langweilen, indem ich unseren Lebensgefährtinnen und Tinderdates, unseren Eheleuten und Kindern, unseren Eltern und Krankenkassen­therapeutinnen für Rückhalt und Rücksicht danke. Ich will nicht Peter Kollreider von der Audio-Boutique Hörwinkel danken, der mit uns den besten Podcast aus der Taufe gehoben hat, den DATUM jemals hatte, und nicht Sebastian Loudon, der uns seit dem Frühjahr als Herausgeber mit Geist und Charme begleitet. Und kein dankbares Wort den dutzenden Menschen, die DATUM durch ihre Texte, Fotos, Illustrationen und Ideen auch in diesem Jahr erst möglich gemacht haben.

Nein, danken möchte ich diesmal bloß Ihnen. Für die Aufmerksamkeit, für die Zeit, für die Kritik, die Sie unserer Arbeit widmen. Je größer der ökonomische und politische Druck, unter den unabhängiger Journalismus gerät, desto größer ist der Unterschied, den Sie als einzelne Leserin, als einzelner Leser machen.

Ob Sie diesen Unterschied machen, indem Sie die Menschen hinter Dossier bei ihrer Arbeit unterstützen, jene hinter der New York Times oder eben uns – in Zeiten wie diesen, in denen wir alternativen Fakten, ja, ­Realitäten gegenüberstehen, gibt es unter kritischen Journalistinnen und Journalisten keine Konkurrenten, es gibt nur Allierte. Sie, liebe Leserin, lieber Leser, Sie sind Teil dieser Allianz. Und eben dafür: Danke.

Ihr Stefan Apfl

stefan.apfl@datum.at

 

PS: Weil unser Geschäftsführer Alex Zach mir gar nicht danken wird, wenn ich schreibe, dass Sie gerne andere Medien abonnieren können, sei gesagt: Schenken Sie doch ein Jahresabo von DATUM, sich selbst oder Ihren Lieben, zu Weihnachten, zum Geburtstag oder einfach so:

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