›Ein Hund ist auch nicht gerne dreckig‹

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Fotografie:
Ursula Röck
DATUM Ausgabe November 2018

Name: Petra Schöffmann, 44

Beruf: Hundefriseurin in Wien-Hernals

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen? 

Ich wollte mit Tieren arbeiten. Zu Hause haben wir immer schon Tiere gehabt und immer wieder auch Perserkatzen frisiert und geschnitten. Meine Mutter hatte nämlich ein Tierzubehörgeschäft, und da haben wir dann den Salon angehängt. 

Wie ist die Ausbildung zur Hundefriseurin geregelt? 

Es ist ein freies Gewerbe, es gibt also keine staatliche Ausbildung. Ich selbst habe erst eineinhalb Jahre in einem Hundesalon gearbeitet und dann in einem Salon in Deutschland eine Ausbildung gemacht.  

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?

Der Umgang mit den Tieren, definitiv. Und dass die Leut’ eine Freude haben, wenn die Hunde sauber und frisch gestylt sind. Die Hunde fühlen sich auch wohl. Sie kommen zwar nicht gerne her, aber sie gehen nachher gerne raus! Die sind ja auch nicht gerne dreckig.  

Können Sie von Ihrem Beruf leben? 

 Ja, relativ gut sogar. Es gibt Hundesalons, deren Besitzer können das nicht, aber wir schon. Wie viel wir verdienen, kann man aber nicht genau sagen. Das schwankt je nach Tag und Jahreszeit.

Sie arbeiten seit 27 Jahren als Hundefriseurin. Was würden Sie jemandem raten, der auch in diesem Beruf anfangen will? 

Ich würde nicht raten, dass man mit 50 sagt: So, jetzt geh ich Hund’ scheren. Das machen aber die meisten, leider Gottes. Man muss das Handwerk von jungen Jahren an lernen und kann nicht einfach sagen: Ich liebe Tiere, ich mache jetzt einen Hundesalon auf. Das stellt man sich einfach vor, aber es ist ein sehr schwerer Beruf, körperlich und nervlich.  

Was sollte man mitbringen? 

Gute Nerven. Man muss dem Hund ja auch das Haar rund um die Augen schneiden, und der bleibt nicht ruhig sitzen. Da muss man oft bei einem Auge zwanzigmal ansetzen. Das ist, als ob man einen Faden einfädeln will und jemand schüttelt einen die ganze Zeit.  

Stimmt es, dass sich Herrl und Hund oft ziemlich ähneln? 

Ja, charakterlich auf jeden Fall. Leute, die viel reden, haben meistens Hunde, die viel bellen. Und ängstliche Leute haben ängstliche Hunde. Angst oder Aggression werden oft vom Besitzer auf den Hund übertragen. Optisch ähneln sie sich hin und wieder. Früher hat’s das eher gegeben, dass ein Dicker einen Pitbull gehabt hat. Heute ist das nicht mehr so. •