Geld allein macht keine Babys
Will ein Staat mehr Kinder, braucht es aktive Familienpolitik – und viel Geduld.
Im Jahr 2022 hat der ›Flaf‹, der Familienlastenausgleichsfonds der Republik, mehr Geld als je zuvor ausgeschüttet, knapp über acht Milliarden Euro – mehr als die Hälfte davon für das größte direkte Kinderförderprogramm Österreichs, die Familienbeihilfe. Im Jahr darauf ist die Geburtenrate in Österreich auf den zweitniedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen gefallen (und die gehen noch mitten in die Zeit der Monarchie zurück): 77.296 Kinder sind im Vorjahr in Österreich zur Welt gekommen, nur 2001 waren es noch weniger.
Auf den ersten Blick ist das ein krasser Gegensatz: Wir, als Staat, als Gesellschaft, fördern Familien mit mehr und mehr Geld – und bekommen dafür trotzdem immer weniger Kinder. Ganz so einfach und unmittelbar ist der Zusammenhang dann natürlich auch wieder nicht, beide Werte – F&F, quasi, der Flaf und die Fertilität – haben jeweils auch andere strukturelle Ursachen; die Inflation zum Beispiel, die die Geldleistungen mit nach oben schwemmt.
Aber gibt es überhaupt einen Zusammenhang zwischen dem Geld, das ein Staat in Familienleistungen investiert, und der Geburtenrate? Würde es die Geburtenrate ändern, wenn wir die Familienbeihilfe, sagen wir, verdoppeln würden? Und wenn nicht: Warum nehmen wir überhaupt so viel Geld in die Hand?
Wörter: 1984
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