Im Anus des Teufels

Auf die Gefahr hin, dass ich für diesmal Eulen nach Athen trage: Kennen und schauen Sie ›South Park‹? Die US-amerikanische Animationsserie gibt es bereits seit 1997, sie ist integraler Teil meines Teenager-Erinnerungs-Kosmos. Ebenso wie die damals nicht weniger disruptiven ›Simpsons‹ hat sie dank riesigen Erfolges bis heute überlebt, es läuft derzeit ihre 27. Staffel.

Während die Simpsons jedoch schon seit mindestens zehn Jahren dafür kritisiert werden, nicht mehr an das satirische Niveau heranzureichen, das sie auszeichnete, als etwa ein Conan O’Brien noch für die Serie schrieb, ist ›South Park‹ anno 2025, wie der Amerikaner sagt, ›alive and kickin’‹. Das dürfte daran liegen, dass das von Trey Parker und Matt Stone geschaffene Comic-Universum rund um eine Gruppe von Knaben in einer meist verschneiten Kleinstadt im Bundesstaat Colorado sich ideal als Vehikel für schärfste Kritik an den herrschenden US-amerikanischen Verhältnissen eignet.

Nichts und niemand kontert den Irrsinn der Trump-Administration aktuell radikaler und respektloser als ›South Park‹, das mit seinen Storylines quasi wochenaktuell auf die neuesten innenpolitischen Wirren
reagiert und sie surreal weiterdreht. Kleine Kostprobe: In der laufenden Staffel 27 erwartet der Teufel höchstpersönlich ein per Analverkehr empfangenes Kind von seinem Lebensgefährten Donald Trump, was Nebenbuhler J. D. Vance zu einem Mordkomplott inspiriert. Man könnte fast sagen: Solange es ›South Park‹ gibt, sind die US of A noch nicht endgültig verloren.  

South Park

Comedy Central, Staffel 27