DATUM gilt als Kaderschmiede der österreichischen Medienbranche. Unsere Autorin hat lange Zeit für das Magazin gearbeitet und fragt sich im Nachgang: Wie elitär ist DATUM eigentlich? Eine Reflexion.
Einen Text von jemandem wie mir lesen Sie hier nicht oft. Er passt nicht ins Muster, nicht ins System, weder hier noch in einem anderen sogenannten Qualitätsblatt. Er ist von einem Fehler im System geschrieben. Einem Arbeiterkind.
Es ist leider so: Es gibt kaum eine Berufsgruppe, die so homogen ist wie die der Journalisten. Leserinnen und Leser bekommen hauptsächlich Artikel mit der Weltsicht von Ärztekindern, Lehrerkindern, Politiker- oder anderen Akademikerkindern vorgelegt. Der überbordende Anteil dieser Kids ist weiß und ohne Migrationshintergrund. Sie haben ähnliche Erfahrungen gemacht und ähnliche Wertvorstellungen. Zwar wird in vielen Blättern derzeit Diversität in Beiträgen und Interviews intensiv diskutiert, aber in vielen Redaktionsräumen sucht man vielfältige Stimmen aus anderen Schichten und mit anderen Lebensentwürfen oftmals vergeblich. Das war auch bei Datum nicht anders. Zumindest empfand ich es damals so.
2009, im Alter von 20 Jahren, begann ich als Praktikantin in den Redaktionsräumen im Hinterhof der Wiener Ungargasse. In den Fluren stapelten sich die Datum-Ausgaben, die Glühbirne am Unisex-Klo ohne Fenster funktionierte oft wochenlang nicht.
Datum-Journalismus, das bedeutete für uns Redaktionsmitglieder die Suche nach dem perfekten ersten Satz, wochen- bis monatelange Recherche, Blut schwitzen beim Schreiben, Euphorie über › a guade Gschicht’‹ und gleichzeitig die Angst vorm Scheitern an dieser.
Ich arbeitete viele Jahre frei für das Magazin, erlebte drei Umzüge der Redaktion und eine Verlagsübernahme mit. So wie für mich war für viele Jungjournalisten Datum der Start ins Berufsleben und eine Schule wie keine andere – eine idealisierte, aber für kaum jemanden eine einfache Zeit.
Wörter: 1938
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