Bernhard Bonelli, Kabinettschef von Sebastian Kurz und dessen engster Vertrauter, gilt als konservativer Hardliner. Wie tickt er und was treibt ihn an?
Es ist die bislang prompteste Terminzusage aus dem Kanzleramt. Binnen 50 Minuten landen zwei Terminvorschläge in der Mailbox. Mit einer unerwarteten Einschränkung: › Sitze schon recht auf Nadeln wegen der Geburt und sobald das Baby da ist, kümmere ich mich um die Betreuung der anderen Kinder, kann jetzt jeden Tag so weit sein. ‹ Das Treffen mit Bernhard Bonelli muss tatsächlich großräumig verschoben worden. Das vierte Kind der Jungfamilie hatte es eilig. Während der Politbetrieb noch auf Hochtouren lief, nahm sich der Kabinettschef des Kanzlers Anfang Juli drei Wochen Baby-Urlaub.
Das war die erste Überraschung vor der Wiederbegegnung mit Bernhard Bonelli. Das erste kurze Kennenlernen liegt nämlich schon drei Jahre zurück. Es fand 2017 im New Yorker Hotel The Benjamin statt. Außenminister Sebastian Kurz war hier samt Gefolge für das jährliche politische und mediale Schaulaufen am Rande der UNO-Generalversammlung abgestiegen. Erstmals in der Kurz-Entourage einer, der noch jünger aussieht als sein Chef. Das ist Kurz’ neuer Redenschreiber, so seine Kabinettskollegen. Bonelli nimmt am Morgen nach der Anreise als erster aus dem Kurz-Team im Frühstücksraum Platz. Er wehrt fast schreckhaft das Ansinnen ab, ihm Gesellschaft zu leisten. Die Presseleute des Kanzlers seien schon am Weg und stünden uns Journalisten sicher gerne zur Verfügung.
Damals sind es gerade noch vier Wochen bis zum Showdown zwischen Noch-SPÖ-Kanzler Christian Kern und Noch-ÖVP-Außenminister Sebastian Kurz bei der Nationalratswahl im Oktober 2017. Bernhard Bonelli hätte damals schon mehr zu erzählen gehabt, als die vorgebliche Rolle des Redenschreibers vermuten ließ. Heute ist es common knowledge, dass vom minutiösen Strategieplan für die Machtübernahme in der ÖVP bis zum türkisen Wahlprogramm vieles seine Handschrift trägt.
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