›Ich habe Kickl auch nicht bestellt und muss für ihn zahlen. Aber ich sehe darin keine Zwangsgebühr, sondern eine mit der Steuer eingehobene Solidarabgabe für die Demokratie.‹
Eine seltsame Szene, als Trump vor der Kamera seine Schutzzoll-Anordnung unterschreibt. Die Szene war gestellt, in einer ›chinesisch‹, starr anmutenden Form. Der Kaiser von China unterzeichnet machtvollkommen ein Papier, um dem Volke wieder einmal zu dienen. Der Unterzeichnende ist vom Volke umgeben – in ausgewählten Exemplaren steht es um seine Majestät herum. Das Volk ist nicht nur für die Nationalisten, auch für die Marktradikalen ein heikles Gut. Trump, der Unterschreiber, der seine Unterschrift in die Kamera halten wird, setzt autoritär feste und schnelle Striche auf das Papier. Umgeben ist er dabei nicht bloß von Stahlarbeitern, von denen einige ihre Helme in den Händen halten. Sie symbolisieren den working class hero. Nein, diese sorgfältig ausgewählten Helden der Stahlarbeit dürfen um Gottes willen nicht allein das Volk und seine Union mit dem Herrscher verkörpern. Das wäre ja Kommunismus!
Daher ist das Volk, das im Bilde am Schreibtisch des Herrschers Wache hält, zweigeteilt, wenn auch sicher nicht gespalten: In einem zweiten Flügel besteht der Halbkreis um den Herrscher aus anzug-und krawattentragenden Managertypen. Die Unterschrift des Herrschers schließt den Bund zwischen den Arbeitern mit Helm und denen mit Brillantine am Kopf. Eine Idylle, die den Klassenkampf ostentativ ausschließt, ihn aber mit ihrer verlogenen Betulichkeit erst recht an die Wand malt.
Wörter: 2286
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