Kleine Skigebiete wie Gaißau-Hintersee kämpfen ums Überleben. Was bleibt, wenn zum Skifahren keiner mehr kommt.
Mit einem lauten Brummen setzen die Maschinen den Sessellift in Bewegung. Die ersten Autos parken vor dem steilen Berghang, Kinder ziehen ihre Eltern zur Kassa. Am Gipfel glitzert der Schnee in der Sonne. ›Hochziehen! Fest hineinsteigen! Hose raus!‹ Franz Ebner hilft noch einmal mit beiden Händen nach, bis der Skischuh endlich sitzt. Das ist für ihn eingefleischte Routine, den kleinen Skiverleih betreibt er seit 16 Jahren. Fast hätte er vergessen, dass es dieses Jahr ganz anders hätte kommen können. Er lehnt sich an die Wand und wird ernst. Schon im November hat er den Wetterbericht verfolgt, auf Schnee und viele Gäste gehofft, dann blieb bis Anfang Jänner alles still. ›Ich habe nicht gewusst, wie es weitergeht, und mir überlegt, den Betrieb zu verkaufen.‹ Dann wäre er als Skilehrer weitergefahren, aber besser in einem anderen Skigebiet.
Franz Ebners Skiverleih liegt in Hintersee, einem etwa 400 Einwohner zählenden Ort, mit dem Auto dreißig Minuten von Salzburg-Stadt entfernt. Die wenigen Häuser am Ende der schmalen Landstraße sind eingebettet zwischen den Bergen der Osterhorngruppe. Kurz vor Ortsbeginn führt der steile Sessellift hinauf auf den 1.456 Meter hohen Anzenberg, der über zwei Pisten und einen weiteren Sessellift mit dem hundert Meter höheren Wieserhörndl verbunden ist. Einmal über die Bergspitze, gelangt man auf der anderen Seite nach Gaißau, einem Ort mit 800 Einwohnern. Je nachdem, wo man sich befindet, heißt das Skigebiet entweder Gaißau-Hintersee oder Hintersee-Gaißau: 34 Pistenkilometer, fünf Schlepplifte, drei Sessellifte, ein kurzer Übungslift, keine Schneekanone. Seit Gründung des Familienskigebiets in den Siebzigerjahren ist man auf Naturschnee angewiesen, immerhin gilt die Region als Schneeloch. Dann kamen einige milde Winter mit wenig Schnee, in den vergangenen vier Saisonen ist das Weihnachtsgeschäft komplett ausgefallen.
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