Es ist ein heißer Junitag und ich steige die Stufen in den vierten Stock der Wilhelm-von-Humboldt-Schule im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg hinauf. Oben wartet mein Sohn Konrad, der gerade die letzten Tage der zehnten Klasse absolviert und nun mit mir zusammen eine Art Abschlussgespräch mit den Lehrern führen wird. Und während wir da so sitzen, denke ich fast automatisch an früher. Daran, wie Konrad viel zu früh in die Schule kam, mit fünf Jahren in der Schulaula auf der Bühne stand, eingequetscht zwischen wohlgenährten Siebenjährigen, und seine Schultüte umklammert hielt. Und daran, wie wir noch einmal fünf Jahre früher mit Blaulicht über alle roten Ampeln der Berliner Seestraße fuhren und dann doch zwei Tagen in der Klinik warten und acht Mal hintereinander ›Full Metal Jacket‹ anschauen mussten, bis das Kind endlich auf der Welt war. Inzwischen ist Konrad 1,90 Meter groß und hat ein Ringerkreuz und überhaupt eine Körpersprache, die es berechtigt erscheinen lässt, dass Konrad von sich selbst sagt, er sei ›nicht so der Opfertyp‹.
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