Was zehn Jahre nach seiner Abwahl von Ex-ÖVP-Kanzler Wolfgang Schüssel übrig ist.
›Wolfi, Wolfi, Wolfi‹: Diese Jubelrufe enthusiastischer ÖVP-Anhänger vor der Nationalratswahl 2002 hallen wahrscheinlich heute noch in den Ohren der Verehrer Wolfgang Schüssels nach. Sie klingen wie ein Versprechen: Auch die ÖVP könnte wieder einmal den Bundeskanzler stellen, so wie damals. Besonders hartnäckige Verehrer haben diese Hoffnung nicht einmal in den letzten Jahren aufgegeben und unter Verdrängung aller Skandale aus der Zeit der schwarz-blauen Regierung allen Ernstes einen Bittgang des Kabinetts Werner Faymann zu Wolfgang Schüssel verlangt. Dieser möge doch bitte, bitte, bitte wieder die Macht übernehmen und den Stillstand der Nachfolgeregierungen beenden.
Jetzt ist es genau zehn Jahre her, dass Wolfgang Schüssel im Oktober 2006 mit der ÖVP eine überraschende Wahlschlappe hinnehmen musste und mit monatelanger Verzögerung schließlich im Jänner 2007 doch das Kanzleramt räumte. Heute zählt dieses Versprechen auf eine Wiedereroberung des Amts des Bundeskanzlers zu dem großen Vermächtnis Schüssels. Eine Wiederholung des Coups von 1999, die Führung einer Regierung nach dem Absturz auf den dritten Platz zu erreichen, ist unter den geänderten Umständen jedoch ausgeschlossen. Dennoch nährt dieses Ausnahmeereignis in gewissen ÖVP-Kreisen weiter die Illusion, sie wäre möglicherweise vorstellbar.
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