Wozu Wahlkämpfe?
Sie sind teuer, unbeliebt, und ihr Einfluss auf das Wahlergebnis ist gering – warum wir trotzdem nicht auf sie verzichten können.
Wenn Sie diesen Text lesen, wissen Sie wahrscheinlich schon, wie der Wahlkampf zur Nationalratswahl 2024 läuft. Vielleicht haben Sie schon einige der zehn geplanten TV-Duelle gesehen oder eine der acht ›Elefantenrunden‹ (und das sind nur die Termine mit den fünf derzeitigen Parlamentsparteien). Vielleicht haben Sie einige der zahllosen Interviews mit den Spitzenkandidaten mitbekommen, Plakat-Lawinen oder Online-Banner zu verdrängen versucht, und ziemlich sicher wissen Sie schon mehr darüber, was die großen Themen, die ›Aufreger‹ und vielleicht sogar Skandale dieser Wahl sind.
In puncto Medienpräsenz wird die Nationalratswahl 2024 wieder einmal alle Rekorde brechen. Das ist keine besonders gewagte Prognose, denn allein die bespielbaren Flächen haben sich seit der letzten Wahl 2019 vervielfacht, von klassischen Fernsehsendern, die während der Pandemie die Politik für sich entdeckt haben, über Zeitungen, die ihre Digitalangebote vervielfacht haben, bis zu den neuen Online-Parteimedien. Aber es wird auch Parteien geben, die sich diesem Überangebot weitgehend – oder vielleicht sogar komplett – entziehen, die im Gegensatz zu den etablierten Listen bis zur Wahl kaum öffentlich präsent sein werden. Und trotzdem haben zwei von ihnen – die ›Bierpartei‹ und die KPÖ – realistische Chancen, dem nächsten Nationalrat anzugehören. Das wirft die Frage auf: Ist Wahlkampf überbewertet?
Wörter: 2090
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