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› Du musst den Entscheidungsträgern gefallen ‹

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Fotografie:
Ursula Röck
DATUM Ausgabe Oktober 2020

Name : Mile, 34

Beruf: Rapper, Teil des Pop-Rap-Trios › Sharktank ‹

 

Wann haben Sie Ihre erste Gage bekommen?

Mit 25 im Rahmen meiner ersten Auftritte – also relativ spät. Ein Label ist durch einen Konzertmitschnitt, den ein Kollege über Facebook veröffentlicht hat, auf mich aufmerksam geworden. Dort habe ich meine ersten rich-tigen Tracks veröffentlicht.

 Wie groß ist das finanzielle Risiko, wenn man eine Musik-Karriere anstrebt?

Von meinem ersten Label wurde mir gesagt, es sei jetzt wichtig, dass ich mich voll auf die Musik konzentriere, woraufhin ich meinen Job kündigte. Ich war naiv, aber ich wollte einfach daran glauben, dass es funktioniert. Am Ende habe ich mein Erspartes ausgegeben, und es ist nicht viel passiert, obwohl ich ein Album fertig hatte. Heute bin ich hauptberuflich in der Medienbranche tätig und würde nie etwas für die Musik voreilig streichen.

Wie viel haben Sie früher verdient und was müssten Sie heute erwirtschaften, um mit der Musik Ihr Leben finanzieren zu können?

Früher nicht besonders viel. Wenn ich noch Werbeauf-träge reinrechne, die ich über die Musik bekommen habe, waren es in einem halben Jahr des intensiven Musik-machens circa 5.000 bis 6.000 Euro. Du musst viel live spielen, und dafür brauchst du ein gutes Management. Heute müssten es monatlich mindestens 2.000 Euro netto sein, da ich finanziell auch für meine Familie aufkomme.

Das Internet hat die Musik-welt verändert. Wie wichtig sind Social-Media-Platt-for-men für kleinere Künstler?

Wenn man sich abgesehen von › Bilderbuch ‹ die zweite Garde der Musikszene ansieht, stellt man fest, dass sich deren Follower-Zahlen auf einem gar nicht so hohen Niveau bewegen. Du musst in der österreichischen Industrie eher gewissen Entscheidungsträgern gefallen, dann wirst du – unabhängig von der Reichweite – ge-för-dert. Zumindest für die -Indie-Szene sehe ich das so.

Was unterscheidet das ›Sharktank‹-Projekt von Ihren vorherigen Anläufen?

Es ist die Mischung aus den Beats von Marco Kleebauer, der Stimme von Katrin Paucz und meinen Rap-Lyrics, die das Ding jetzt zu etwas Einzigartigem machen. Es interessiert plötzlich die Leute, und sowas kann man nur schwer erklären. Was dabei rumkommt, werde ich erst bei der nächsten Abrechnungsperiode sehen. Ich -versuche für mich selbst, die Euphorie zu bremsen. •