Eine der Fragen, die mich beschäftigen, ist die Kunst des Aufhörens. Die Frage trifft mich nicht persönlich : Da ich mein Leben lang mit nichts angefangen habe, muss ich auch mit nichts aufhören. Auch meine Art aufzuhören oder so weiterzumachen, ist keine Kunst. Ich kann daher die Frage › sine ira et studio ‹, ohne Zorn und Eifer zu verstehen versuchen, indem ich zum Beispiel das Abschlusskonzert der EAV, der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, sehe und höre.
In erster Linie fällt mir bei diesem Abschied auf, dass die Songs ohne den Überraschungseffekt, den sie seinerzeit hatten, als sie neu waren, behäbig erschienen – bei allem Aufwand, der zum Abschied Blitzartigkeit suggerierte. Der ursprüngliche Schmäh verblasste hinter seiner Musealisierung. Wenn ich es recht verstehe, hat Thomas Spitzer, das Genie der EAV, auch ein Lied zum Besten gegeben, das die Art vorstellen sollte, in der er in seiner Zukunft ohne EAV-Lieder texten und singen würde. Es war ein Lied ohne Schmäh und ohne die geringste Absicht, einen Schmäh zu machen. Ich fand’s fürchterlich und dachte beim Anhören : Aufhören !
Wir alten Männer werden leider sentimental, und unsere Sentimentalität soll uns erst ins Sanatorium und dann in den Tod hinübertragen. So fand ich das Beste am Abschiedskonzert der EAV die Kabarettnummer : › Austropop-Sanatorium‹. Eberhartinger als selbst ziemlich beschädigter Arzt, bewegte sich mit dem Komiker Otto gleichen Bewegungen über die Bühne und verkündete die Wahrheit, dass die alten Größen von vor 40 Jahren heute kaum einer noch kennt. Aber › die Persönlichkeiten ‹ von damals wären im Sanatorium gut aufgehoben.
Wörter: 2060
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