Jedes Leben zählt gleich viel. Bis es in Geld bemessen wird. Eine Wertschätzung.
Ja, das Bier wird teurer
Das Papier wird teurer
Hab’n die Zeitungen uns jetzt erklärt
Auch das Öl wird teurer
Und das Mehl wird teurer
Nur der Mensch ist nach wie vor nichts wert!
Denn rein chemisch g’sprochen
Ist der samt den Knochen
Vierzig Schilling wert, ganz ohne Spaß!
So singt der Wiener Musiker Georg Kreisler im Jahr 1968 in seinem Lied ›Vierzig Schilling‹, nachdem er einen Brief vom Institut für Gerichtliche Medizin der Universität Wien erhalten hat. Vierzig Schilling, wird ihm da erklärt, seien die chemischen Bestandteile wert, aus denen der menschliche Körper besteht.
Was bin ich wert? Kann ich das beziffern? Kann ich mir selbst einen Wert geben oder kann mir überhaupt jemand einen Wert geben? Und kann es auf so eine zynisch klingende Frage denn eine wirkliche und richtige Antwort geben?
Unmöglich. Jedenfalls dann nicht, wenn es um ein spezifisches Leben geht. Mir selbst bin ich vielleicht alles wert. Unendlich viel. Oder auch nicht: Wenn ich mit meinem Leben meinen Mann retten könnte, würde ich es tun? Und wie viel mehr wert wäre mir sein Leben oder das eines guten Freundes? Wenn mein Partner in Gefahr ist, wie viele Menschen würden ihr eigenes Leben als geringer und weniger wertvoll erachten als das ihres Partners? Wie ist das bei dem eigenen Kind?
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