Breaking Bahn
Klimaticket, Hochwasser und Fachkräftemangel: Die ÖBB stehen unter Druck. Was sind die drängendsten Probleme der Bahn und wie sind sie zu lösen?
Man kann die aktuelle Lage der ÖBB auf zwei Arten betrachten. Da wäre einmal der Vergleich mit Deutschland. Unsere Nachbarn im Norden haben eine deutlich unzuverlässigere Bahn als wir. Im Fernverkehr liegt der Pünktlichkeitsschnitt des vergangenen Jahres gleich um ganze 16 Prozentpunkte unter dem der ÖBB. Mit 80,3 Prozent liegt unsere Bundesbahn im europäischen Mittelfeld. Man könnte aber auch nach Westen in die Schweiz blicken. Dort waren 2023 ganze 98 Prozent aller Fernverkehrszüge pünktlich unterwegs.
Die Zahlen machen deutlich, dass die persönlichen Erfahrungen vieler Passagiere mit den ÖBB manchmal zugespitzt formuliert werden, aber durchaus ihre Berechtigung haben. ›Sudern auf hohem Niveau‹ lautet eine Redewendung, die Wissenschaftler, Reisende und Eisenbahner selbst immer wieder ihren durchaus kritischen Analysen mildernd anhängen.
Unbestreitbar ist jedenfalls, dass die ÖBB eines ihrer schlimmsten Jahre jemals hinter sich haben. Verkehrschaos um die vergangene Weihnachtszeit, eine Millionenstrafe durch die EU-Kommission und ein Jahrhunderthochwasser, das schwer vorstellbare Schäden für den Personen- und Güterverkehr verursacht hat. Das sind nur drei Baustellen von vielen, an denen die ÖBB gerade zu arbeiten hat – und das in großen Teilen auch macht.
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