Das Ende einer Kampagne

Die EU hat das weltweit erste Regelwerk zu Künstlicher Intelligenz ausverhandelt. Wie überfällig das war, zeigt ausgerechnet eine andere Verordnung, für die Ashton Kutcher und andere Techlobbyisten intensiv in Brüssel geworben hatten.

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Illustration:
Aliaa Abou Khaddour
DATUM Ausgabe März 2024

Während in den USA gerade die ersten großen Wellen von Deepfake-Pornos und KI-generiertem Telefonbetrug grassieren, verordnet sich Europa die weltweit erste umfassende Gesetzgebung zur ›Künstlichen Intelligenz‹. Der ›AI Act‹, so die Brüsseler Kurzbezeichnung für die KI-Verordnung, hatte Anfang Februar trotz großer Differenzen die letzte Hürde genommen, die ständigen Vertreter der Mitgliedsstaaten nahmen den mit dem EU-Parlament ausgehandelten Kompromisstext schließlich an. 

Seit Monaten ist ein übergreifender Wille zum Konsens zwischen den Delegationen der Mitgliedsstaaten und den EU-Parlamentariern kaum zu übersehen. Das Vordringen von KI-Anwendungen in die breite Öffentlichkeit und der KI-Boom der letzten Jahre hatten den AI Act letztlich angestoßen. In allen EU-Institutionen hatte sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass angesichts des enormen Missbrauchspotenzials dieser Technologie eine Regulierung überfällig war. In den USA war bis jetzt nichts Vergleichbares zu sehen, außer einer reichlich allgemein gehaltenen ›Executive Order‹ von Präsident Joe Biden und der Ankündigung einer ›AI Bill of Rights‹. Bidens Präsidialerlass ist nicht viel mehr als eine Aufforderung an den US-Kongress, eine KI-Regelung unter diesen Vorgaben zu diskutieren. Angesichts der im Herbst bevorstehenden Präsidentschaftswahlen könnte eine Regulierung frühestens in einem Jahr starten.

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