Die sieben Übel der Verwaltung
Vor einem Jahr haben 15 aktive und ehemalige Spitzenbeamte die Initiative ›Bessere Verwaltung‹ gestartet. Es gab viel Applaus, trotzdem hat sich in den wichtigsten Bereichen nur wenig verändert. Woran sind die Reformer bisher gescheitert?
50 Vorschläge für eine ›Bessere Verwaltung‹ haben die Experten der gleichnamigen Initiative vergangenen Februar der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Fachleute aus Verwaltung und Wissenschaft fassten sie in sieben Maßnahmenpaketen zusammen – und nominierten dafür jeweils eine Ansprechperson. Diese Menschen hat DATUM getroffen, um ein Jahr später Bilanz zu ziehen: Was hat sich verbessert? Oder, wenn sich – wie in den meisten Bereichen – ernüchternd wenig verändert hat: Wer oder was hat die Reform verhindert?
1. Neuorganisation der Bundesministerien
Um die Verwaltung der Republik – gesteuert in den Ministerien des Landes – steht es nach wie vor schlecht. Die politisch arbeitenden Kabinette diverser Minister wachsen, die Beamtenschaft schrumpft. In weiterer Folge verkommen wichtige Stellen in der Verwaltung zu Versorgungsposten für ehemalige Stabsmitarbeiter. Um diesen Trend zu belegen, helfen Zahlen: Während in den 70er-Jahren einer von sechs Sektionschefs zuvor in Kabinetten tätig war, ist es heute jeder zweite. Ein halbes Jahrhundert früher bestanden Kabinette aus ein paar Dutzend Personen. Heute arbeiten weit mehr als 200 Menschen in den persönlichen und politischen Stäben der Minister.
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