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Natalija Menkova* darf niemals Aufmerksamkeit erregen. Auf dem Weg von dem russischen Lebensmittelgeschäft zu ihrer Wohnung geht sie zügig entlang der Häuserfassade. In der Öffentlichkeit ist ihr Blick stets gesenkt, damit niemand sie anspricht. Sie meidet Bahnhöfe, ganz besonders den Praterstern, und wenn sie U-Bahn fährt, hat sie immer ein gültiges Ticket. Sie kleidet sich unauffällig, hat nie größere Gepäckstücke dabei. Die Ukrainerin ist Mitte vierzig, hat tiefblaue Augen, langes blondes Haar, ihre Wangen sind immer leicht gerötet. Sie weiß, dass ihr westliches Aussehen sie oft vor einer Polizeikontrolle bewahrt hat.
›Es ist schon vorgekommen, dass ich stundenlang draußen herumgegangen bin, weil ich in der Nähe meiner Wohnung ein Polizeiauto gesehen habe‹, erzählt sie. Seit vier Jahren lebt Natalija Menkova ohne Aufenthaltsberechtigung in Wien. Sie hat keine Arbeitserlaubnis, keinen Anspruch auf Sozialleistungen, keinen Meldezettel und keine Krankenversicherung. Menschen ohne Aufenthaltsberechtigung bewältigen tagtäglich Probleme, über die wir uns längst keine Gedanken machen müssen.
Aus Sicht der österreichischen Behörden dürfte Natalija nicht im Land sein. Sollte sie erwischt werden, drohen ihr Schubhaft, Abschiebung und eine Verwaltungsstrafe bis zu 15.000 Euro. Sie ist Teil der geschätzten Dunkelziffer der Statistiken des Innenministeriums. Wie viele Menschen wie Natalija illegal in Österreich leben, wurde schon mehrfach versucht zu beantworten – und dennoch: ›Es gibt keine Möglichkeit, das irgendwie seriös statistisch zu erfassen‹, sagt Karl-Heinz Grundböck, bis Jänner 2018 Sprecher des Innenministers.
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In den Granitminen Burkina Fasos arbeiten immer noch Kinder. Lokale Initiativen versuchen sie in die Schulen zu bringen – können aber nicht alle retten.
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