Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

es ist Sommer! Das bedeutet: am Wasser sitzen. Nach Feierabend, wenn es noch lange hell und warm ist, ein Glas Wein in bester Gesellschaft trinken. Alleine auf einer Wiese liegen und sich so sehr in ein Buch zu vertiefen, dass man meint, darin zu leben. Zeit intensiver spüren, Urlaub haben, mehr Stunden im Freien verbringen. Sich Gedanken darüber zu machen, wo man im Leben steht, was einem wichtig und was unwichtig geworden ist – und ob das so wohl auch stimmig ist.

Was in unserem Leben ist Luxus? Was Pflichterfüllung? Wie soll, wie will man seine Zeit verbringen? Damit beschäftigt sich unser Cover-­Schwerpunkt. Sag alles ab! Diesen Aufruf stellen wir in die Mitte. Alles absagen, alles in Frage stellen, sein Leben reflektieren, sich Gedanken machen. Ein paar dieser Gedanken haben wir im Tischgespräch durchgeackert; über andere im Wiener Gänsehäufel im Gespräch mit jenen Menschen sinniert, die den ganzen Sommer über in einer Kabane leben; über einige lesen wir in einem wunderbaren Essay über Einsamkeit bei jungen Menschen und den Luxus Freundschaft.

Und mit dieser Ausgabe verabschiede ich Sie und mich nicht nur in den Sommer, sondern mich selbst als Chefredakteurin auch gleich bei Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser. Drei Monate, drei Ausgaben sind wie im Flug vergangen. Ich übergebe das Heft wieder den fähigen Händen von Stefan Apfl, gemeinsam mit einer so gut wie unversehrten Redaktion. Ich gebe zu, es gab da ein paar kleinere Vorkommnisse, unser groß­artiger Art Director Andreas Klambauer etwa hat sich beim Umräumen den kleinen Finger aufgeschlitzt und musste von Vanja Ivancevic, dem Chef der Infografik, erstversorgt und danach ins Krankenhaus gebracht werden. Vanja wiederum hat inzwischen einen weiteren Hund in der Redaktion beheimatet, der nun Igi Gesellschaft leistet. Die Chefin vom Dienst, Eva Konzett, wird nach gelungener Heftabgabe wohl nie wieder etwas anderes trinken wollen als Uhudler-Frizzante, und unsere viel­seitige Praktikantin Katharina Brunner ist mehr oder weniger auf dem Sprung, den Laden zu übernehmen.

Bei all diesen Menschen und noch vielen mehr bedanke ich mich dafür, dass sie hier mit mir gearbeitet und dabei geholfen haben, meine Ideen in vorzeigbare Geschichten umzusetzen.

Ich werde jetzt ans Wasser fahren, ein Glas Wein in bester Gesellschaft trinken und in der neuen Ausgabe blättern – denn was meinen Terminkalender angeht: alles abgesagt.

 

Ich wünsche Ihnen einen schönen Sommer und eine noch schönere Lektüre mit den Seiten der Zeit.

 

Ihre Saskia Jungnikl

saskia.jungnikl@datum.at