Editorial Oktober 2018
Liebe Leserin, lieber Leser,
Sie können DATUM von nun an auch hören. Mit dieser Ausgabe finden Sie jeden Monat ab dem Tag des Erscheinens unseres neuen Heftes auf www.datum.at sowie auf iTunes unseren Podcast ›DATUM-Kosmos‹. In der Sendung wollen wir ebendiesen erforschen, erweitern, erlebbar machen. Das Medium Podcast eröffnet die Möglichkeit, unserer Arbeit eine weitere Dimension hinzuzufügen. Diese Hörbarmachung wollen wir nutzen, um im Gespräch mit Autorinnen und Autoren hinter die Kulissen unserer journalistischen Arbeit zu horchen. Um über die Themen und mit den Menschen zu sprechen, die uns bewegen – im Blatt wie außerhalb. Und um publizistischen Ideen Gestalt zu geben, die über das geschriebene Wort hinausgehen. Das klingt nach einem Experiment, und das wird es auch. Werden Sie, als Hörerinnen und Hörer, Teil davon.
In der ersten Sendung werden wir unter anderem über den vorliegenden Titel-Schwerpunkt sprechen: Ein Jahr nach der Wahl – was wir bisher gelernt haben. Anneliese Rohrer analysiert in ihrem Titeltext die Strategien, Mechanismen und Gefahren von Schwarz-Blau. Gabriele Scherndl beschreibt das Desinteresse ihrer Generation Y, also der Jungen in Österreich, an der Politik – und wie diese sich das zunutze macht. Und dann haben wir den Parlamentsparteien (plus Grüne) selbst eine einfache Frage gestellt: Was ist Ihr Resümee des vergangenen Jahres?
Nicht ein, sondern 25 Jahre ist es her, dass die letzte Folge von ›Am Dam Des‹ auf jenem Kanal kam, der damals noch FS1 hieß. Falls Sie nicht zwischen dreißig und fünfzig sind: ›Am Dam Des‹ war unser ORF-Fernsehkindergarten. DATUM-Textchef Anatol Vitouch hat anlässlich des Jubiläums mit Heinz Zuber aka Clown Enrico gesprochen – und mit seiner Mama, Elisabeth Vitouch, aka Tante Elisabeth.
Auch jene unter Ihnen, denen nichts an Politik liegt und nichts an Kindern, haben wir nicht vergessen: Die DATUM-Talente Lydia Mitterbauer, Eva Schmidt und Anika Suck haben recherchiert, wie und warum in Österreich jedes Jahr neun Millionen männliche Küken, in der Branche spricht man von ›Eintagesküken‹, am Tag ihrer Geburt getötet werden. Franziska Tschinderle und Florian Rainer haben sich im Kosovo unter sogenannten ›Schatzis‹ umgetan: Migranten, die mit ihren Auslandsüberweisungen ein ganzes Land erhalten und im Sommer heimkehren, um sich feiern zu lassen. Und Eva Konzett hat 18 Monate lang fünf Menschen begleitet, die 2015 nach Österreich geflohen sind und ihre Flucht nun für das Wiener Volkskundemuseum kuratiert haben.
Sollte Sie gar nichts davon interessieren, werfen Sie doch einen Blick auf www.datum.at. Dort finden Sie alle Artikel seit dem Neustart von DATUM. Der jährt sich mit dieser Ausgabe zum zweiten Mal. Was für eine bewegte, was für eine bewegende Zeit das für uns war! Aber was erzähle ich Ihnen das, Sie haben ja mitgelesen und unsere Arbeit dadurch erst ermöglicht. Dafür wollen wir Ihnen danken.
In diesem Sinne darf ich Ihnen viel Vergnügen wünschen beim Lesen – und nun auch beim Hören der Seiten der Zeit.
Ihr Stefan Apfl