Ein ganz neutraler Forscher
China saugt gezielt Wissen aus österreichischen Universitäten ab, um es dann militärisch zu verwerten. Der Quantenphysiker und Nobelpreisträger Anton Zeilinger erwies sich dafür als besonders nützlich.
Als im August 2016 der erste Quantensatellit 500 Kilometer über der Erde zu kreisen begann, muss die Gruppe am chinesischen Weltraumbahnhof Jiuquan mehr als stolz gewesen sein. Denn gemeinsam hatten sie Großes vollbracht. Der Satellit ›Micius‹ ermöglichte es, völlig abhörsicher Informationen von China bis nach Graz-Lustbühel zu schicken.
Die beiden Köpfe hinter diesem Erfolg: der österreichische Quantenphysiker Anton Zeilinger und sein ehemaliger Doktoratsstudent Jian-Wei Pan. ›Mit dem Start ist ein erster Schritt zu einer weltweiten Quantenkommunikation gesetzt‹, sagte Zeilinger damals. Und es sollte nicht der letzte sein, den Pan und er gemeinsam gingen.
Ein Jahr später führte Zeilinger, damals Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), mit seinem chinesischen Amtskollegen Chunli Bai das weltweit erste Quantentelefonat. Überträger des Gesprächs: der Micius-Satellit. Viele der Vorläufer der Instrumente an Bord wurden ursprünglich in Österreich entwickelt, sagte Zeilinger damals. Letztendlich gebaut hat sie ein chinesisches Team um Pan.

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