Eines geht noch
Das wird Sie jetzt vielleicht schockieren, aber: Eigentlich mag ich keine Festivals. Provokant ist diese Feststellung deshalb, weil man in mitteleuropäischen Großstädten inzwischen pausenlos von Festivals und anderen großspurig auftretenden Kulturansammlungen umgeben ist, was den Verdacht nährt, dass die meisten Bewohner sie super finden.
Zum Beispiel in Wien: Wenn nicht Viennale ist, sind immer entweder Festwochen oder Impulstanz oder Wien Modern oder … Weil es aber einfach gar nicht so viel großartige neue Kunst und Kultur geben kann, dass sich damit etliche Wochen an Festivalprogramm bespielen ließe, ist vieles in diesen Programmen ein ziemlich dünner Wiederaufguss zeittypischer Konventionalitäten. Zumindest behaupte ich das, und sei es nur, um mein schlechtes Kulturgewissen zu besänftigen, das sich mitunter zu Wort meldet, wenn ich schon wieder ein ganzes Festival v-ersäumt habe.
Nach dieser Vorrede, Sie vermuten richtig, stelle ich Ihnen jetzt ein Festival vor, das sie vielleicht noch nicht kennen. Es heißt ›Jahresendzeitschokoladenhohlkörper‹, versammelt Proponenten zeitgenössischer experimenteller Musik und umfasst schlanke zwei Abende in der Vorweihnachtszeit. Es treten Bands wie ›Der blöde dritte Mittwoch‹ auf, die (für mich) nach 80er-Jahre-Filmen von Niki List klingen, und die Palette reicht von E-Musik bis Techno. Auch ›unvorhersehbare Interventionen‹ werden angekündigt. Wahrscheinlich werde ich am Ende wieder nicht hingehen, aber vielleicht möchten Sie?
Jahresendzeitschokoladenhohlkörper
13./14. Dezember 2024 jeweils ab 19:30
Theater am WERK, Petersplatz 1