Kapitalverbrechen an Frauen: Was sind die Gründe, Folgen und Lösungen, Frau Sorgo?
Amstetten, Krumbach, Wiener Neustadt, Wien Hauptbahnhof, Tulln. In den ersten Wochen des neuen Jahres wurden in Österreich bereits fünf Frauen umgebracht. Von Männern, die sie kannten. Dass das Thema medial und politisch jetzt auf die Agenda gerückt ist, bedeutet für Marina Sorgo erst einmal Stress: Sorgo ist seit über 30 Jahren im Gewaltschutz tätig und leitet das Gewaltschutzzentrum Steiermark in Graz. Im Moment bekommt sie viele Anfragen aus den Medien, die Politik überlegt, spontan einen Anti-Gewaltgipfel zu organisieren. Sorgo nimmt sich für all das Zeit. Solch ein Zeitfenster für mögliche Verbesserungen kommt nicht oft, das muss man nutzen.
Frau Sorgo, warum bringen Männer ihre (Ex)-Partnerinnen um?
Manche Männer – und es sind natürlich nur manche, das möchte ich betonen – bringen ihre Partnerinnen um, weil sie noch immer in patriarchalen Denkmustern verhaftet sind. Das sind großteils Menschen, die mit ihrem eigenen Rollenbild nicht klar kommen. Wenn dann Kränkungen passieren, erleben diese Männer ein Ohnmachtsgefühl. Sie haben keine andere Bewältigungsstrategie für Konflikte, für den Stress, der mit jeder Beziehung einhergeht. Das ist der Hintergrund, vor dem Frauen in Paarbeziehungen noch immer ermordet und schwer verletzt werden.
Heißt Kränkung in dem Fall: Die Frau will mich verlassen?
Die Situationen, wo sich Frauen entscheiden, die gewalttätige Beziehung zu verlassen, sind am gefährlichsten. Der Täter kann damit nicht umgehen. Er sieht für sich keinen anderen Ausweg. Da ist häufig auch ausgeprägter Narzissmus im Spiel, der Täter geht davon aus, im Recht zu sein. Es ist wie ein Tunnelblick. Der Mann will sein patriarchales System, das Machtverhältnis aufrechterhalten. Um die Frau zurückzugewinnen, tötet er sie.
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