Gekommen um zu stagnieren
Andreas Babler hat die SPÖ in die Regierung zurückgeführt. Sein Team erntet viel Applaus, doch Babler selbst hat entscheidende Fehler gemacht.
Wenn Andreas Babler dieser Tage die Zeitungen aufschlägt, erlebt er wenigstens keine Überraschungen: ›Hoch g’winnen wird’s die Babler-SPÖ nimma…‹ kann er da in der Krone lesen. ›Babler droht Desaster‹ auf Oe24. Eleganter liest es sich im Standard: ›Kein Konzept‹ attestiert ihm Kolumnist Hans Rauscher. Nüchtern geradezu die Presse, die beschreibt, was Sache ist: ›Alle gegen Babler‹. Ironiker könnten anmerken, der Begriff ›Mainstream‹ wurde extra für Urteile über den SPÖ-Chef und Vizekanzler erfunden.
In den Umfragen befindet sich die Sozialdemokratie mit rund 18 Prozent Zustimmung im Keller. Auch Parteichef Andreas Babler hängt am unteren Ende der Beliebtheitsskala fest. Bei der Kanzlerpräferenz sieht es düster aus: Gerade einmal acht Prozent der Wählerinnen und Wähler bekunden, sie würden Babler direkt zum Kanzler wählen. Üblicherweise erhoffen sich Parteien Frontleute, die über den Kreis der überzeugten Parteiwähler hinausstrahlen. Suboptimal, wenn einem nicht einmal die eigenen Wähler viel zutrauen.
Wörter: 1951
Lesezeit: ~ 11 Minuten
Diesen Artikel können Sie um € 3,50 komplett lesen
Wenn Sie bereits Printabonnentin oder Printabonnent unseres Magazins sind, können wir Ihnen gerne ein PDF dieses Artikels senden. Einfach ein kurzes Mail an office@datum.at schicken.