›Ich bin sehr gerne alleine‹

Arabella Kiesbauer über Vorbilder, logisches Denken und den Wiener Dialekt.

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Fotografie:
ORF_Hans Leitner
DATUM Ausgabe April 2021

› Bei der Sendungskritik meiner Kinder bin ich als Moderatorin zum Glück durchs Raster gefallen. ‹

› Die erste Starmania-Staffel ist so lange her, dass ich mit meinem Mindset schon ganz woanders war. Da musste ich auch erst wieder abgeholt werden. ‹

› Bevor ich auf die Bühne gehe, bekreuzige ich mich. Ein bisschen Support von ganz oben kann nicht schaden. ‹

› Online-Postings sagen mehr über den Gemütszustand des Verfassers aus als über das Zielobjekt. ‹

› Mit Kritik umzugehen ist etwas, das man als Elternteil seinen Kindern beibringen muss. ‹

› Würde meine Tochter bei einer Castingshow teilnehmen wollen, würde ich zuerst fragen: » Mein Schatz, mit welcher Gottesgabe möchtest du das probieren? « ‹

›Ich spiele am Klavier gerade das »Echo « von Bach und die Sonate 38 in F-Dur von Haydn. ‹

›Bei Mathematik verweigere ich ziemlich schnell. Logisches Denken ist nicht meines. ‹

› Man muss nicht alles können. ‹

› Wenn ich längere Sätze mache, kann ich mehr hineinpacken. ‹

› Ich wäre gerne eine begnadete Sängerin und Tänzerin, aber in diesem Leben geht sich das nicht mehr aus. ‹

› Könnte ich mir eine Sendung wünschen, wäre es ein Format über Vorbilder. ‹

› Lernen hält mich am Leben. ‹

› Kritik von meiner Mutter und meinem Mann hat ein besonderes Gewicht. ‹

› Ich liebe das Wienerische über alle Maßen und frage mich oft, woher diese blumigen und originellen Ausdrücke wohl kommen. ‹

› Rückblickend hätte ich mir wahrscheinlich einige Themen meiner Talkshow sparen können. ‹

› Ich habe mich für den Playboy ausgezogen, um mein eigenes Schamgefühl zu überwinden und Grenzen auszureizen. ‹

› Das Briefbombenattentat hat mein Leben in ein Davor und Danach geteilt. ‹

› Rassismus ist Teil meines Lebens. ‹

›Ich bin sehr gerne alleine. Ich brauche Zeit mit mir selbst, Zeit, in der keiner etwas von mir will. ‹

› Ich fühle mich keiner Partei zugehörig. ‹

› Nach dem Briefbombenattentat habe ich begonnen, in Schulen zu gehen, um mit jungen Menschen über Rassismus zu sprechen. ‹

› Nach der Schule wollte ich eigentlich Jus studieren, Innenarchitektin werden oder das Theater meiner Mutter übernehmen. ‹

› Je mehr man sich versucht zu verkleiden, desto mehr wird man erkannt. ‹

› Wie würde unsere Welt aussehen, wenn wir den Schmerz, den wir anderen zufügen, selbst spüren könnten? ‹

 

Arabella Kiesbauer (Jahrgang 1969) ist eine der bekanntesten Moderatorinnen Österreichs. In den 1990ern polarisierte sie mit ihrer täglichen Talkshow im deutschen TV, danach folgten Quotenbringer wie der Eurovision Song Contest oder die Dokusoap › Bauer sucht Frau ‹. 1995 wurde Kiesbauers Assistentin bei einem rassistisch motivierten Briefbomben-Anschlag von Franz Fuchs verletzt. Aktuell präsentiert die Mutter von zwei Kindern 19 Jahre nach der ersten Staffel wieder › Starmania ‹.

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