In der Serie ›Unknown Polyphenism‹ erforscht Philip Tsetinis evolutionäre Weggabelungen.
Schleichende evolutionäre Veränderungen, die in einer unbestimmten Zukunft passieren, werden frei inszeniert und dadurch sichtbar gemacht – so lässt sich die konzeptionelle Herangehensweise von Philip Tsetinis beschreiben. Es sind hypothetische, bruchhafte Entwicklungen, die sich der im Salzburger Hallein geborene Künstler ausdenkt, um sie schließlich im Stil des Standfotos (in der Filmwelt auch als Filmstill bekannt) zu verewigen. Weder das ›Davor‹ noch das ›Danach‹ erschließt sich dem Betrachter – diese Unerklärbarkeit erzeugt die vom Künstler absichtsvoll herbeigeführte breite Interpretationsmöglichkeit. Sogar, ob Utopie oder Dystopie dargestellt werden, lässt Tsetinis offen.
Der Titel ›Unknown Polyphenism‹ nimmt Bezug auf die Biologie. Polyphenismus beschreibt das Entstehen verschiedener Ausprägungen aus ein und demselben Satz der Erbanlagen, letztlich also eine evolutionäre Weggabelung. Der Künstler selbst nennt sein Werk ›konstruktive episodische Simulationen‹. Im Mittelpunkt seiner Bildwelten steht immer ein ›Prop‹, sei es ein physisches Objekt wie flüssiges Metall oder ein physikalisches Phänomen wie Laserstrahlen. Diese meist selbstgestaltete Requisite dient als Kernelement für jedes der Bilder seiner Serie. Doch die Umgebung ist ebenso sorgfältig gewählt und bildet die Bühne für die inszenierte Transformation.
Tsetinis studierte nach einer Ausbildung zum Berufsfotografen ›Fotografie und zeitbasierte Medien‹ an der Universität für Angewandte Kunst in Wien. Mit der hier in Auszügen dargestellten Serie ›Unknown Polyphenism‹ erwarb er nicht nur im Juni 2022 sein Diplom, sondern auch eine ›Carte Blanche‹-Auszeichnung für Studierende im Rahmen der ›Paris Photo‹ im vergangenen November. •
Philip Tsetinis: Geb. 1993 in Hallein bei Salzburg, lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Universität für Angewandte Kunst Wien.
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